Cartoon Medizin und Markt

Die RRMS immer besser in Schach halten

Dr. Barbara Voll-Peters

Die Therapie mit Interferon-β ist auch für Schwangere sicher. Die Therapie mit Interferon-β ist auch für Schwangere sicher. © Günter Menzl – stock.adobe.com

Über viele Jahre schubfrei bleiben und die Behinderungsprogression drastisch eindämmen: Unter modernen MS-Therapeutika ist dieses Ziel greifbarer geworden. Erfolg versprechen zudem die Interferon-β-„Oldies“. Man darf sie jetzt auch Frauen mit schubförmiger MS während Schwangerschaft und Stillzeit verordnen.

Durch das Label-Update für Interferon beta-1a (u.a. Rebif®) eröffnet sich eine wichtige Therapieoption für MS-Patientinnen mit Kinderwunsch oder bereits eingetretener Schwangerschaft. Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) basierte auf Registerdaten von mehr als 4000 Schwangerschaften sowie auf Erkenntnissen aus Anwendungsbeobachtungen.

Allein aus dem European IFN beta Pregnancy Registry stammen Daten von 948 Schwangerschaften von MS-Patientinnen, überwiegend mit Interferon-Exposition im 1. Trimenon. Die spontane Abortrate von 10,7 % entsprach in diesem Kollektiv der in der Allgemeinbevölkerung, der Anteil von Lebendgeburten mit angeborenen Anomalien lag bei 1,8 % und damit ebenfalls eher im unteren Bereich im Vergleich zu Frauen ohne Interferon-Behandlung, erklärte Professor Dr. Kerstin Hellwig, Neurologin am Katholischen Klinikum Bochum.

Gestationsdauer, Körpergröße und auch das Geburtsgewicht der Neugeborenen von Müttern mit Interferon-Exposition in der Schwangerschaft unterschieden sich nicht von den Werten der Kinder ohne eine derartige Exposition.

Therapie ist auch in der Stillzeit sicher

„Hier wird deutlich, dass Interferon beta sich nicht nachteilig auf das Geburtsgewicht der Kinder auswirkt, was immer wieder diskutiert wird“, sagte Prof. Hellwig.

Die aktualisierte Zulassung betrifft auch die fortgesetzte Anwendung von Interferon beta in der Stillzeit. Sie ist besonders wichtig, da kurz nach der Entbindung das Risiko eines Krankheitsschubs für unbehandelte Frauen erhöht ist, erinnerte die Kollegin.

Neue Sicherheitsdaten gibt es zu Cladribin (Mavenclad®). Die Studien CLARITY Extension und CLARINET bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit des oralen MS-Medikaments über einen längeren Zeitraum. Insgesamt liegen für Cladribin inzwischen Daten aus 14 Jahren klinischer Erfahrung vor.

Nur wenige verschlechterten sich unter Cladribin

Vor allem Patienten mit hoher Krankheitsaktivität profitieren von Cladribin, berichtete Professor Dr. Martin Stangel, Klinik für Neurologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Eine relative Schubratenreduktion um 67 % vs. Placebo bedeutete für die Patienten der CLARITY-­Studie, dass sie im Mittel nur alle sechs Jahre einen Schub erlitten. Lediglich bei 4,5 % der Patienten nahm im Studienzeitraum die Behinderung zu; dies entspricht einer Reduktion um 82 % gegenüber Placebo.

Quelle: Presseclub “MS-Therapien 2019: Evident und wirksam“ anlässlich des 92. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie; Veranstalter: Merck

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Die Therapie mit Interferon-β ist auch für Schwangere sicher. Die Therapie mit Interferon-β ist auch für Schwangere sicher. © Günter Menzl – stock.adobe.com