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Durchfall, Bauchweh, Blähungen: Laktase-Mangel? (Teil 2)
Praxisworkshop: Teil 1 - Teil 2 - Teil 3
In Kooperation mit Omira Oberland-Milchverwertung GmbH, Ravensburg
Steckbrief: Frau mit Durchfall und Magenkrämpfen Patientendaten und Anamnese
Aktuelle Beschwerden
Untersuchung und Diagnose
Therapie
| Unser Experte: Prof. Dr. Dr. Jürgen Stein, |
H2-Exhalationstest: Wasserstoffnachweis in der Ausatemluftist diagnostischer Goldstandard
Berichten Patienten immer wieder von Bauchweh, Übelkeit, Erbrechen oder Darmproblemen, so muss auch an eine Laktoseintoleranz gedacht werden. Der Verdacht erhärtet sich, wenn die Patienten beim Hinterfragen ihrer Ernährungsgewohnheiten angeben, Milch nicht zu mögen und auch nur selten zu Quark und Joghurt zu greifen.
Ob ein Laktasemangel – also die Unfähigkeit die mit Milchprodukten aufgenommene Laktosemenge im Darm zu spalten – Ursache der Beschwerden ist, lässt sich am besten mit einem Atemtest prüfen. Der H2-Exhalationstest gilt als Goldstandard zur Diagnosesicherung der „Laktoseintoleranz“.
Laktose-Resorptionstest ist nur selten erforderlich
Der Test basiert darauf, dass bei der Fermentation des Milchzuckers im Kolon Wasserstoff entsteht, der zum großen Teil über die Lunge abgeatmet wird. Der Test ist einfach durchzuführen: Die Patienten erhalten 50 g Laktose oral und anschließend wird in gewissen Abständen der Wasserstoffgehalt in der Ausatemluft gemessen. Ein Laktasemangel gilt als gesichert, wenn der Wasserstoffgehalt innerhalb von zwei Stunden um mindestens 20 ppm ansteigt.
Treten gleichzeitig die typischen Beschwerden auf, so bekräftigt dies die Diagnose. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, kann noch einen Laktose-Resorptionstest anschließen. Dabei wird ebenfalls nach oraler Gabe von 50 g Laktose die Blutglukose-Konzentration verfolgt. Sie steigt bei normaler Laktaseaktivität um mehr als 20 mg/dl.
Fehlt dieser Anstieg oder ist er deutlich geringer, so weist dies ebenfalls auf einen Laktasemangel hin. Alternativ kann die Diagnose auch über einen Gentest verifiziert werden.
Das Ernährungstagebuch hilft Milchzucker in der Nahrung zu minimieren
Die betroffenen Patienten müssen den Milchzucker in der Nahrung minimieren, wenn sie ihre Beschwerden loswerden wollen. Denn die Laktaseaktivität nimmt ab dem Säuglingsalter ab, aber die meisten Erwachsenen besitzen noch eine Restaktivität und können Milchprodukte daher mehr oder weniger gut vertragen.
Wird aber ein Laktasemangel wie im Fall der eingangs geschilderten Patienten klinisch auffällig, so sollte zunächst eine laktosefreie Ernährung erfolgen. Nach vier bis sechs Wochen kann dann versucht werden, nach und nach wieder geringe Mengen an laktosehaltigen Nahrungsmitteln zu verzehren und die individuelle Toleranzgrenze auszutesten. Hilfreich hierzu ist das Führen eines Ernährungstagebuchs.
Laktosefreie Produkte statt kompletter Milchverzicht
Doch auch bei nur niedriger Laktosetoleranz braucht der Betroffene auf Milchprodukte nicht zu verzichten. Denn mit MinusL ist in vielen Supermärkten ein reiches Sortiment an laktosefreien, schmackhaften Milchprodukten verfügbar. In diesen wurde der Milchzucker mittels einer speziellen Technologie zu Glukose und Galaktose gespalten, so dass alle anderen wertvollen Inhaltsstoffe der Milch erhalten sind. Der Laktose-Gehalt der Produkte liegt unter 0,1 g/100 g und damit unter der Nachweisgrenze.
Laktosehaltige Nahrungsmittel
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