Ebola – Hämorrhagische Fieber selten hämorrhagisch

Das Ebola haemorrhagic fever (hämorrhagisches Fieber) wurde nach dem letzten Ausbruch in Ebola viral disease (virale Erkrankung) umbenannt, weil es nur wenige Verläufe mit Blutungen gab, erklärte Professor Dr. Marylyn M. Addo vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Sektion Infektiologie und Tropenmedizin. Ähnlich verhält es sich mit anderen viralen hämorrhagischen Fieberkrankheiten. Die Erreger zirkulieren im Tierreich und werden direkt oder indirekt durch Mücken oder Zecken auf den Menschen übertragen. Manche Viren breiten sich zudem über direkten Kontakt von Mensch zu Mensch aus.
Mit mehr als 28 000 Infizierten und über 11 000 Todesfällen, aber auch 17 000 Überlebenden war der Ebola-Ausbruch in Westafrika 2014/2015 der weltweit größte bislang. Wissenschaftlern ermöglicht er weiterhin wichtige neue Einblicke. So kann das Virus offenbar im Gewebe persistieren, ohne vom Immunsystem ausgeschaltet zu werden. Beispielhaft zeigte sich dies an einer Krankenschwester, die neun Monate nach Ausheilung der primären Infektion eine beinahe tödliche Ebola-Meningitis entwickelte. Ein Arzt erkrankte Monate nach überwundener Krankheit an einer akuten Uveitis, in der Kammerflüssigkeit ließ sich das Virus nachweisen. Zweifellos die größte Relevanz hat die Persistenz im Sperma. Laut Prof. Addo fand sich die entsprechende RNA in PCR-Analysen noch bis zu 750 Tage nach der Infektion.
Viele Lassa-Fälle verlaufen asymptomatisch oder leicht
In seltenen Fällen scheint es außerdem asymptomatische Verläufe zu geben: Ein beschwerdefreier Mann infizierte seine Frau, die ebenfalls keine Symptome zeigte. Verdacht kam erst auf, als das Baby der beiden an Ebola starb. Der Erreger konnte sowohl in der Muttermilch als auch im Sperma des Vaters überführt werden.
Zahlreiche therapeutische Substanzen durchliefen Tests. Den größten Erfolg verspricht derzeit eine Prüfsubstanz namens GS-5734, die erst spät in der Epidemie zum Einsatz kam. Bei der o.g. Krankenschwester konnte dadurch eine Reduktion der Viruslast in Blut und Liquor erreicht werden. Außerdem soll noch in diesem Jahr ein Impfstoff gegen Ebola zugelassen werden.
Heiß auf weitere Infos
- www.promedmail.org (Healthmap)
- www.who.org
- www.cdc.gov
- www.ecdc.europa.eu
- www.rki.de (Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten)
Die Erkrankung beginnt oft mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Myalgien und Pharyngitis. Ab der zweiten Krankheitswoche weisen Ödeme der Augenlider bzw. des Gesichts, Schleimblutungen, Pleura- und Perikardergüsse und neurologische Symptome auf einen schweren Verlauf hin. Nach der Infektion persistieren die Erreger noch sechs bis neun Wochen im Urin. Zur Behandlung eignet sich Ribavirin, solange es früh eingesetzt wird. Viele Lassa-Fälle verlaufen asymptomatisch oder mit leichten Beschwerden, nur 1–2 % der Patienten sterben im hämorrhagischen Schock.
Auch spanische Zecken übertragen Krim-Kongo
Hyalomma-Zecken oder infizierte Tiere (Rinder, Schafe etc.) übertragen das Krim-Kongo-Fieber auf den Menschen. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südosteuropa über Asien, den Nahen und Mittleren Osten bis nach Afrika. Auch in Spanien erkrankten im letzten Herbst zwei Wanderer. Eine Nachuntersuchung ergab, dass 3 % der Hyalomma-Zecken in sieben von elf getesteten Regionen das Virus beherbergten.Gelbfieberimpfung hält seit 2016 offiziell lebenslang
Die Inkubationszeit des Krim-Kongo-Fiebers liegt meist bei 1–3 Tagen, maximal neun Tage. Typisch ist ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen sowie Magenbeschwerden und Erbrechen. Außerdem kommt es ab dem vierten Krankheitstag oft zu hämorrhagischen Komplikationen, die ungefähr zwei Wochen anhalten. Das Spektrum reicht von ausgedehnten blauen Flecken bis zu schwerem Nasenbluten und Blutungen aus Injektionsstellen.Auch bei Gelbfieber bleiben unerwünschte Importe nicht aus. Seit Dezember 2016 infizierten sich allein in Brasilien mehr als 2500 Menschen. Eine gute Nachricht: Seit 2016 ist die Gelbfieberimpfung laut WHO lebenslang gültig, man muss also nicht mehr alle zehn Jahre nachimpfen.
Quelle: 123. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin
Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).