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Einsatz von Dupilumab beim Prurigo nodularis

Den chronische Prurigo nodularis findet man überwiegend bei Patienten ≥ 65 Jahre. Die Prävalenz werde mit 0,3 % angegeben, sei aber deutlich höher, vermutete Prof. Dr. Martin Metz, Charité – Universitätsmedizin Berlin. Fast alle Patienten sind so schwer betroffen, dass sie eine Systemtherapie benötigen“, berichtete er.
Der Prurigo nodularis gilt inzwischen als eigenständige Erkrankung, unterstrich Dr. Andreas Timmel vom Hautzentrum Rügen in Bergen auf Rügen. Leider habe diese Einstufung in der ambulanten Versorgung noch nicht die nötige Aufmerksamkeit erreicht.
Checkliste erleichtert Indikationsstellung
Aus therapeutischer Sicht war man bei der Therapie lange Zeit sehr limitiert, nur wenig war zugelassen. Die 2020 publizierte Leitlinie zur Behandlung des chronischen Prurigo empfiehlt in Stufe 1 des Therapieplans topische Steroide und in Stufe 2 eine UV-Therapie sowie intraläsionale Steroide. Alle anderen Substanzen, die in den vier Therapiestufen angegebenen werden, sind – außer Dupilumab (Dupixent®) – off label, beklagte Metz. Der Dermatologe erwartet, dass das Biologikum daher beim Leitlinienupdate von Stufe 4 „auf jeden Fall nach vorne rutschen wird, weil es das einzige zugelassene Systemtherapeutikum ist“. Inzwischen liege eine Checkliste vor, wann die Indikation zur Ein- oder Weiterführung einer Systemtherapie des chronischen Prurigo nodularis besteht.
Der Antikörper wurde 2022 zur Behandlung der mittelschweren bis schweren Prurigo nodularis zugelassen bei Erwachsenen, die für eine Systemtherapie infrage kommen. Der Juck-Kratz-Zyklus wird durch eine gesteigerte Typ-2-Antwort und Überexpression proinflammatorischer Zytokine (IL-4, IL-13 und IL-31) befeuert. Die Hemmung des IL-4/13-Signalwegs führte in den Zulassungsstudien zu einem anhaltenden klinischen Ansprechen mit signifikanter Verbesserung der Lebensqualität. Die ersten Erfahrungen mit Dupilumab bestätigen die Studiendaten, so die beiden Dermatologen. Die weiteren praktischen Erfahrungen würden zeigen, inwieweit individuelle Anpassungen, etwa eine intermittierende Behandlung, möglich seien.
Quelle: Webpressekonferenz „Ein Jahr Dupilumab bei Prurigo nodularis – Erfahrungen aus der Praxis“; Veranstalter: Sanofi
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