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Eitrige Tonsillitis: Warum hat Penicillin versagt?
Sie haben ein fieberndes Kind in Ihrem Sprechzimmer sitzen und diagnostizieren eine eitrige Angina. Diese Tonsillitis/Pharyngitis, die durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A (Gruppe-A-Streptokokken, GAS) verursacht wurde, behandeln Sie nach allen Regeln der Kunst antibiotisch. Doch Ihre Penicillin-Therapie greift nicht, was geben Sie dann? Diese Frage stellte ein Kollege beim Infektions-Seminar im Rahmen des süddeutschen Ärztekongresses an Professor Dr. Ralf Ignatius aus Stuttgart.
Bei Streptokokken-Tonsillitis bevorzugt Oralpenicillin verabreichen
Bei Nachweis beziehungsweise hochgradigem Verdacht auf Streptokokken-Tonsillitis sollten Sie zur Therapie immer Oralpenicillin bevorzugen, unterstrich der Referent: "Denn es gibt praktisch keine Resistenzen". Allenfalls könne es sein, dass es nach anfänglichem Therapieerfolg zu Rezidiven kommt. Dies habe jedoch nichts mit Antibiotika-Resistenz zu tun. Vielmehr könne dieses Phänomen auf das Konto der Kokken gehen, die intrazellulär Schutz gesucht haben.
Da Penicillin nicht intrazellulär wirkt, müsse man in solchen Fällen andere Substanzen einsetzen. Als mögliche Kandidaten nannte der Experte Erythromycin oder Azithromycin.
Quelle: 51. Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg
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