
Enttäuschende Langzeitergebnisse der Adipositas-Chirurgie
Effizienz und Sicherheit des laparoskopisch verstellbaren Magenbandes überprüfte man an der Universität in Brüssel in einer Studie mit 151 Patienten. Alle Teilnehmer der Untersuchung hatten sich zwischen 1994 und 1997 ein solches Band implantieren lassen und das Ergebnis des Eingriffs sollte nun nach mehr als zwölf Jahren evaluiert werden.
Am Ende konnten allerdings nur die Daten von 82 Personen ausgewertet werden, schreiben die Studienautoren in „Archives of Surgery“. Die Gründe dafür sehen sie sowohl in fehlender Compliance als auch in organisatorischen Problemen seitens des belgischen Gesundheitssystems.
Patienten sind zufrieden mit Magenband - trotz mäßigem Gewichtsverlust und Komplikationen
Die Patienten hatten innerhalb des mindestens zwölfjährigen Studienzeitraums im Mittel einen Gewichtsverlust von 42,8 % erzielt. Als Komplikation des Eingriffs trat bei fast jedem Dritten (28 %) eine Banderosion auf – meist beobachtete man diese zwei bis drei Jahre nach dem Eingriff. Eine erneute Operation war in 49 Fällen nötig, das heißt, fast die Hälfte der Patienten musste sich im Verlauf das Band entfernen lassen. Bei zwölf Teilnehmern wurde es neu positioniert und bei weiteren 14 erfolgte eine laparoskopische Bypassoperation (Roux-en-Y), die in allen Fällen erfolgreich verlief.
Die Patienten selbst waren trotz der mäßigen Erfolge in Sachen Gewichtsabnahme und der hohen Reoperationsraten mit dem Magenband zufrieden. Immerhin 60,3 % äußerten sich positiv zum Ergebnis. Auch die Lebensqualität der Probanden entsprach der von nicht operierten Menschen. Während in Europa viele Chirurgen das Magenband ablehnen, scheinen die Patienten diese Meinung nicht zu teilen, berichten die Autoren. Doch durch ihre Studiendaten wird das negative Image des Magenbandes in Medizinerkreisen bestätigt: Die Langzeitergebnisse sind eher schlecht.
Jacques Himpens et al., Arch Surg 2011; online first
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