Entwarnung für Benzylalkohol

Kathrin Strobel

71.000 Patienten wurden mittels Patchtest auf eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol hin untersucht. (Agenturfoto) 71.000 Patienten wurden mittels Patchtest auf eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol hin untersucht. (Agenturfoto) © iStock/AlexRaths

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat vorgeschlagen, Benzylakohol als Hautallergen der Kategorie IB einzuordnen. Eine aktuelle Studie gibt aber Entwarnung für die Substanz.

Benzylalkohol ist kein relevantes Kontakt­allergen. Zu diesem Schluss kommen Prof. Dr. Johannes­ Geier,­ Informationsverbund Dermatologischer Kliniken, Universitätsmedizin Göttingen, und Kollegen auf Basis einer retrospektiven Analyse.

Die Forscher hatten die Daten von fast 71.000 Patienten ausgewertet, die mittels Patchtest auf eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol hin untersucht worden waren. Bei lediglich 0,2 % kam es zu einer Reaktion – die in 89 % als lediglich schwach klassifiziert wurde. Die Patienten, die positiv auf den Stoff reagiert hatten, waren signifikant häufiger älter als 40 Jahre und litten eher an einer Stauungsdermatitis als Patienten ohne Reaktion auf Benzylalkohol.

Eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol ist äußerst selten. Der Stoff sollte daher nicht als Kontaktallergen betrachtet werden, so die Autoren. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hatte zuvor angeregt, die Substanz als Hautallergen der Kategorie 1B zu kennzeichnen, verbunden mit dem Hinweis „kann allergische Haut­reaktionen verursachen“.

Quelle: Geier J et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; DOI: 10.1111/jdv.17968

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71.000 Patienten wurden mittels Patchtest auf eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol hin untersucht. (Agenturfoto) 71.000 Patienten wurden mittels Patchtest auf eine Sensibilisierung gegenüber Benzylalkohol hin untersucht. (Agenturfoto) © iStock/AlexRaths