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Allergien am Auge erkennen und behandeln

Allergene lauern überall in der Umwelt – und ins Auge gelangen sie besonders leicht. Vor allem die Innenfläche des Lids und die Bindehaut des Augapfels sind für Antigene aus der Umwelt gut zugänglich, schreiben Dr. Hans-Walther Roth vom Institut für wissenschaftliche Kontaktoptik Ulm und Dr. Cindy Herrmann. Daher zählen allergische Reaktionen an Augenlid und Bindehaut zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Augenheilkunde.
Die allergische Konjunktivitis oder Blepharitis kann saisonal, aber auch ganzjährig vorkommen. In der Zeit der Pflanzenblüte und ganz besonders in den Monaten der Gräserblüte steigt die Erkrankungsrate deutlich an. Doch auch viele synthetisch hergestellte Produkte (z.B. Farbstoffe, Reinigungsmittel oder Kosmetika) lösen Allergien am Auge aus. Daher können das ganze Jahr über Patienten mit allergischen Augensymptomen in die Praxis kommen.
Tränen und Augentrockenheit wechseln sich manchmal ab
Bei allergischen Reaktionen am Auge klagen die Betroffenen vor allem über ein unangenehmes Jucken, Reiben oder Fremdkörpergefühl. Auch stechende Schmerzen werden manchmal angegeben und in ganz akuten Phasen ein vermehrter Tränenfluss, der sich mit einem Gefühl des trockenen Auges abwechseln kann. Viele Patienten berichten über eine ausgeprägte Blendungsempfindlichkeit, manche sogar von Sehstörungen. Zu den klinischen Befunden zählen gerötete und geschwollene Augenlider und erweiterte Gefäße an der Bindehaut sowie Schuppen an den Lidrändern.
Manchmal werden auch Superinfektionen beobachtet. Bei länger bestehender Allergie werden die Wimpern brüchig und fallen schließlich aus. Einige der genannten Symptome werden auch bei Infektionen beobachtet, was die Differenzierung erschweren kann.
Der Anamnese kommt bei Verdacht auf eine allergische Reaktion große Bedeutung zu. Es lohnt sich, folgende Fragen abzuarbeiten:
- Sind bei dem Patienten Allergien oder eine allergische Disposition bekannt?
- Ist die Augensymptomatik bereits früher schon einmal aufgetreten?
- Welche Medikamente wendet der Patient an?
- Werden Pflegemittel und Kosmetika am Auge toleriert?
- Führen Wasch- und Pflegemittel am Körper zu Juckreiz und Rötungen?
Bei der großen Zahl an möglichen Auslösern ist es manchmal schwierig, das verursachende Allergen zu finden. Es kann hilfreich sein, einen Dermatologen in die diagnostische Abklärung einzubinden und z.B. einen Pricktest zu veranlassen.
Was hilft?
- Azelastin
- Cromoglicinsäure
- Dexamethason
- Levocabastin
- Lodoxamid
- Olopatadin
- Prednisolon
- Trometanol
Quelle: Roth HW, Herrmann C. Der Augenspiegel 2021; 67: 20-25 © Eyepress Fachmedien GmbH, Mühlheim a. d. Ruhr
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