Hausstaubmilbenallergie: Schutzbezug für Matratzen ohne klaren Nutzen

Autor: Birgit Maronde

Schutzbezüge für Matratzen bei Hausstaubmilbenallergie schaden nicht – ihr Nutzen hält sich aber auch in Grenzen. Schutzbezüge für Matratzen bei Hausstaubmilbenallergie schaden nicht – ihr Nutzen hält sich aber auch in Grenzen. © SciePro – stock.adobe.com

Hausstaubmilbenallergikern wird häufig geraten, ihre Matratze in einen Schutzbezug zu packen. Doch Wunder sollte man von so einem Encasing nicht erwarten.

Schon 2008 ergab ein Cochrane-Review keinen Nutzen von chemischen, physikalischen und kombinierten Methoden zur Reduktion der Milbenallergenbelastung. Keine der geprüften Maßnahmen beeinflusste signifikant den morgendlichen Peak Flow, den Symptom-Score oder den Medikamentenbedarf.

Im letzten Jahr erschien dann ein aktualisiertes Review zur Milbenallergenvermeidung bei Asthmatikern.1 Bewertet wurden die Milbenbelastung von Matratzen, Asthmasymptome, Lungenfunktion sowie bronchiale Hyperreagibilität, berichtete Professor Dr. Karl-Christian Bergmann von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Die Allergenbelastung der Matratzen fiel höchst unterschiedlich aus (0,44–24,83 µg/g Staub). Eine signifikante Korrelation zu den anderen erfassten Parametern, die ebenfalls eine große Schwankungsbreite zeigten, konnte auch in dieser Arbeit nicht nachgewiesen werden.

Zahlreiche Faktoren bleiben in Studien unberücksichtigt

Faktoren wie Haustiere, Rauchen oder Medikation bleiben in solchen Studien unberücksichtigt. Zudem findet der größte Teil der Milbenexposition außerhalb des Schlafzimmers statt, kritisierte Prof. Bergmann. Encasings könnten weiter verwendet werden, aber man dürfe ihren Nutzen nicht überschätzen.

1. van Boven FE et al. Clin Transl Allergy 2020; 10: 2; DOI: 10.1186/s13601-019-0306-3

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