Entzündungslevel beeinflusst das Therapieansprechen

Maria Weiß

Die Entzündlichkeit und die Krankheitsschwere bei der Hidradenitis suppurativa (HS) machen oft eine Therapie mit Biologika erforderlich. Die Entzündlichkeit und die Krankheitsschwere bei der Hidradenitis suppurativa (HS) machen oft eine Therapie mit Biologika erforderlich. © RAVINDU - stock.adobe.com

Eine Post-hoc-Analyse zeigt: Je höher der CRP-Wert, desto geringer das Ansprechen auf Adalimumab bei Hidradenitis suppurativa. Besonders Patienten mit hoher Entzündungslast und erhöhtem BMI profitieren weniger. Zukünftige Studien sollen klären, ob eine gewichtsadaptierte Dosierung oder ein Biologika-Wechsel die Lösung sein könnte.

Die Entzündlichkeit und die Krankheitsschwere bei der Hidradenitis suppurativa (HS) machen oft eine Therapie mit Biologika erforderlich. Wie gut lässt sich das Ansprechen vorhersagen?

Nicht alle Menschen mit einer Hidradenitis suppurativa, die für eine Biologikatherapie infrage kommen, sprechen auch auf diese an. Ein, wenn auch unspezifischer, Biomarker, um das Ansprechen vorherzusagen, könnte das C-reaktive Protein (CRP) sein, das bei systemischen Entzündungen erhöht ist und mit dem BMI ansteigt.

In einer Post-hoc-Analyse zweier randomisierter placebokontrollierter klinischer Studien zur Wirksamkeit von Adalimumab (40 mg/Woche) haben Dr. Simon Gunter, Department of Medicine, Pennsylvania Hospital Philadelphia, und sein Team untersucht, ob der Ausgangs-CRP-Wert mit dem Ansprechen assoziiert ist.

Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 588 Teilnehmenden (mittleres Alter 36,4 Jahre, 65,5 % Frauen). 464 (78,9 %) hatten bei Studienbeginn einen erhöhten CRP-Wert (> 0,30 mg/dl), der im Median bei 1,23 mg/dl lag. Die Teilnehmenden mit erhöhtem CRP hatten im Schnitt auch einen höheren BMI (34,1 vs. 28,6 kg/m2) und ein schwereres kutanes Krankheitsbild.

Erhöhte CRP-Ausgangswerte standen mit einem deutlich reduzierten klinischen Ansprechen in Verbindung, auch wenn die Ansprechrate weiterhin über Placeboniveau blieb. Der Zusammenhang war linear, d. h. mit jeder CRP-Erhöhung (pro Einheit) sank die Ansprechrate. Ein erhöhrter CRP-Wert in der 3. Quartile (2,81 mg/dl) war z. B. mit einer 30 % geringeren Ansprechrate als bei Personen mit einem CRP-Wert von 0,30 mg/dl assoziiert.

Es scheint, dass Adalimumab bei besonders hoher Inflammationslast weniger effektiv ist, lautet das Fazit der Autorengruppe. Bei Non-Respondern könnte somit die gewichtsadaptierte Dosierung von Adalimumab, die Kontrolle der erreichten Wirkstoffspiegel oder eine Umstellung auf ein anderes Biologikum hilfreich sein. Da die derzeitigen Einschätzungen nur auf einer Post-hoc-Analyse beruhen, sollten prospektive Studien folgen, finden die Forschenden. So lasse sich verlässlich ein Cut-off-Punkt festlegen, ab dem ein klinischer Benefit unwahrscheinlich ist. 

Quelle: Gunter SJ et al. JAMA Dermatol 2025; doi: 10.1001/jamadermatol.2024.5146

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