Bei Hidradenitis suppurativa zeigen Gene das Risiko für Komorbiditäten an

Dr. Anna Millenaar

Die HS hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Die HS hat einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. © Yurii Kibalnik – stock.adobe.com

Die Hidradenitis suppurativa (HS) ist eine systemische chronische Inflammation der Haut, die einen großen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen hat. Sie geht zudem oft einher mit einer Reihe von Komorbiditäten.

Im Rahmen einer Studie hat ein Team um Valdemar Nielsen von der Dermatologie der Universität Kopenhagen den Zusammenhang zwischen dem genetischen Risiko für HS und kardiometabolischen Erkrankungen wie KHK und Diabetes untersucht. Mithilfe eines polygenetischen Risikoscores für HS analysierten die Forschenden in einer großen europäischen Kohorte (UK Biobank) die Daten von 391.481 Frauen und Männern.

Es zeigte sich, dass genetische Varianten, die mit Hidradenitis suppurativa assoziiert sind, auch mit KHK, Diabetes sowie veränderten Blutfetten und Entzündungsmarkern korrelieren. Personen mit einem hohen genetischen Risiko für HS (im obersten Quartil des polygenetischen Risikoscores) wiesen ein um 9 % erhöhtes Risiko für KHK und ein um 13 % erhöhtes Risiko für Diabetes auf.

Plasmaproteine korrelierten mit Komorbiditäten

Zudem war das Hidradenitisrisiko mit Veränderungen in 58 Proteinen verbunden, die im Blutplasma enthalten sind. Die Integration dieser proteinbezogenen Daten in ein maschinelles Lernmodell verbesserte die Vorhersagegenauigkeit für KHK und Diabetes im Vergleich zu einem Modell, das nur Geschlecht, Alter und BMI berücksichtigte.

Die Schwere der HS wurde allerdings bei der Analyse nicht berücksichtigt. Aussagen über eventuelle Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der dermatologischen Erkrankung und den Komorbiditäten konnten daher nicht getroffen werden, räumt das Autorenteam ein. Die Ergebnisse verdeutlichen aber, dass ein genetisches Risiko für HS auch das Risiko für kardiometabolische Erkrankungen erhöht. Bestimmte Blutproteine könnten somit potenzielle Ansatzpunkte für zukünftige Therapien darstellen.

Quelle: Nielsen VW et al. JAMA Dermatol 2024; doi: 10.1001/jamadermatol.2024.3779

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