Erektionsstörungen - Impotenz

Christiane von der Eltz, Dr. Regina Schick

Unter Erektionsstörungen, Potenzstörungen oder Impotenz versteht man die Unfähigkeit des Mannes, eine für den normalen Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erlangen oder aufrechtzuerhalten. Der Penis enthält Schwellkörper, deren Gefäße sich bei einer Erektion erweitern und vermehrt mit Blut füllen. Während der Erektion ziehen sich die Muskeln um diese Blutgefäße zusammen und verhindern das schnelle Abfließen des Blutes.

Gelegentliche Erektionsstörungen sind normal und können in jedem Alter vorkommen. Moderne Forschungsergebnisse zeigen, dass Potenzstörungen häufiger organische Ursachen haben als bisher angenommen. Bei Potenzstörungen psychischer Ursache kann eine erstmalige Erektionsstörung dazu führen, dass der Mann beim nächsten Mal unter einem starken Leistungsdruck steht, was wiederum zu erneuten Erektionsschwierigkeiten führen kann.

Für eine organische Ursache spricht, wenn überhaupt keine Erektionen mehr stattfinden. Mit zunehmendem Alter treten Potenzstörungen häufiger auf. Grund dafür ist abnehmendes sexuelles Verlangen wegen geringerer Hormonproduktion sowie altersbedingte Schädigungen der Schwellkörper. Finden noch unwillkürliche, nächtliche oder morgendliche Erektionen statt, und treten die Probleme bei der Selbstbefriedigung nicht auf, stecken meist psychische Ursachen hinter den Störungen.

Häufige Ursachen

Psychische Probleme:

  • Leistungsdruck, Versagensängste.
  • Partnerschaftsprobleme.
  • Depressionen.
  • Stress oder Müdigkeit.

Organische Ursachen:

  • Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose, Bluthochdruck.
  • Erkrankungen des Nervensystems.
  • Hormonstörungen.
  •  Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen.
  • Diabetes, Übergewicht, Cholesterinwerterhöhung.
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente z.B. gegen Bluthochdruck,
  • Magengeschwüre, Depressionen u.a.
  • Alkohol, Nikotin- oder Drogenmissbrauch.
  • Nachfolge einer Prostataoperation.

Was Sie tun können

  • Psychische Probleme sollten in jedem Fall besprochen werden: Entweder mit der Partnerin oder mit einem Experten (Arzt, Sexualtherapeut).
  • Nicht zu hohe Anforderungen in sexueller Hinsicht an sich selbst stellen und Zeit für den Geschlechtsverkehr nehmen.
  • Zuviel Alkohol und Zigaretten vermeiden.
  • Die Einnahme von gefäßerweiternden Substanzen, z.B. Yohimbin, kann Erektionsstörungen bessern.
  • Präparate mit Sildenafil (z.B. Viagra) oder entsprechende Nachfolgesubstanzen enthalten einen Wirkstoff, der die Durchblutung im Schwellkörper anregt. Allerdings sind die Produktangaben bezüglich Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und die Gegenanzeigen genau zu beachten. So darf Sildenafil u. a. bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht eingenommen werden.
  • Andere Präparate enthalten den Wirkstoff Apomorphin (z.B. Ixense), Der Angriffspunkt von Apomorphin ist ein anderer als der von Sildafenil: Die apomorphinhaltigen Medikamente wirken durch einen zentralen Mechanismus direkt im Gehirn. Über eine Stimulation verschiedener Rezeptoren im Gehirn wird der natürliche Erektionsprozess verstärkt.
  • Auch eine äußerliche Anwendung von gefäßerweiternden Mitteln (z.B. Salbe mit Bamethan) kann versucht werden.
  • Präparate mit spanischer Fliege, Strychnin oder Nitroverbindungen (meist ausländische Produkte von recht zweifelhafter Herkunft) haben gefährliche oder zumindest unangenehme Nebenwirkungen und steigern kaum die Erektionsfähigkeit.

Wann Sie zum Arzt müssen

Bei mehrmaligem Auftreten von Erektionsstörungen innerhalb kürzerer Zeit, um herauszufinden, ob eine organische Ursache oder ein psychisches Problem vorliegt.

Was Ihr Arzt tun kann

  • Häufig hilft ein Gespräch mit einem Außenstehenden bzw. Experten. Natürlich kann die Partnerin mit einbezogen werden.
  • Bei der Einnahme eines Medikamentes, das Potenzstörungen hervorrufen kann, kann der Austausch gegen ein anderes Präparat diese Störungen beheben.
  • In einigen Fällen Einnahme eines Hormonpräparates verordnen.
  • Manchmal ist ein operativer Eingriff notwendig, um die Störung zu beseitigen, z.B. gefäßchirurgische Eingriffe.
  • Lässt sich die Erektionsstörung nicht beheben, gibt es verschiedene Hilfsmittel:
    äußere Erektionshilfen, z.B. das Vakuum-Erektionsgerät. Mit einer speziellen, am Penis angelegten Saugpumpe wird ein Vakuum erzeugt, so dass Blut in die Schwellkörper einströmt. Ihr Arzt kann Ihnen noch weitere Erektionshilfen nennen und Sie an Spezialisten überweisen.
  • Eine relativ neue Möglichkeit bietet die SKAT- Methode. SKAT ist die Abkürzung für Schwellkörper-Auto-Injektions-Therapie. Hier wird eine künstliche Erektion kurz vor dem Geschlechtsverkehr durch Selbstinjektion durchblutungsfördernder Substanzen in den Schwellkörper erzeugt. Allerdings gibt es auch bei dieser Methode Nebenwirkungen, z.B. Veränderungen der Schwellkörper.

Vorbeugung

  • Sexuelle Probleme und Wunschvorstellungen mit der Partnerin besprechen.
  • Schlafstörungen, Stress, Nikotin und Alkohol möglichst meiden.
  • Als Diabetiker unbedingt den Blutzucker gut einstellen. Dies ist die beste Möglichkeit, die vielen Komplikationen der Zuckerkrankheit, zu denen auch eine nachlassende Erektionsfähigkeit gehört, zu vermeiden.

 

 

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