Dank Opioiden: schmerzfrei, aber impotent

Dr. Anja Braunwarth

Opioide stören die Sexualhormone. Opioide stören die Sexualhormone. © fotolia/vchalup

Opioide können nach längerer Exposition zum Hypogonadismus führen. Und umgekehrt wirken sie bei Testostoronmangel schlechter.

Schon vor 13 Jahren zeigte sich in einer Studie, dass Männer nach chronischer Opioidgabe aufgrund einer Krebserkrankung einen symptomatischen Hypogonadismus entwickelten. Später fanden sich Hinweise, dass Androgene Morphinrezeptoren (mit)regulieren, berichtete Privatdozent Dr. Stefan Wirz vom Schmerzzentrum am Katholischen Krankenhaus im Siebengebirge, Bad Honnef. So erklärt sich auch die schlechtere Morphinwirkung bei Testosteronmangel.

Die Analgetikaeffekte auf die Hormone resultieren primär aus Vorgängen in Hypothalamus und Hypophyse, wo sie die Sekretion des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) hemmen. Das gilt auch für Frauen – nur mit geringeren Auswirkungen.

Labor und ggf. Substitution empfahl Dr. Wirz nur bei klinischer Symptomatik. Genau danach sollte man häufiger fragen, denn Patienten sprechen die Problematik eher selten an.

Quelle: Deutscher Schmerzkongress 2017

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