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Erfolg trotz weniger intensiver Konditionierung

Nun ist dies laut einer aktuellen Kasuistik auch bei einem Betroffenen gelungen, der aufgrund seines höheren Alters eine weniger intensive Konditionierung ohne T-Zell-Depletion erhalten hat.
HIV-Infektion seit 31 Jahren antiretroviral behandelt
Der beschriebene 63-jährige Patient wurde aufgrund einer akuten myeloischen Leukämie (AML) mit einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (HSZT) behandelt. Dafür wurde ein Spender mit einer homozygoten ∆32-Mutation gewählt, die bei anderen Empfängern zu einer HIV-Resistenz geführt hatte. Spender und Empfänger waren in diesem Fall bezüglich des Humanen Leukozytenantigens (HLA) gematcht. Die HIV-Infektion des Empfängers war bereits 31 Jahre vor der HSZT diagnostiziert worden, wobei unter antiretroviraler Therapie seit 1997 keine HIV-RNA nachweisbar war.
Wegen seines fortgeschrittenen Alters erhielt der Patient in Vorbereitung auf die HSZT eine weniger intensive Konditionierung mit Fludarabin und Melphalan, d.h., man verzichtete auf eine T-Zell-Depletion. Um einer Abstoßung vorzubeugen, erhielt der Mann außerdem Sirolimus plus Tacrolimus.
Nach der HSZT konnte in der Knochenmarkbiopsie bei vollständigem Spenderzellen-Chimärismus keine AML nachgewiesen werden. Wie die Autoren berichten, wurde die antiretrovirale Therapie zwei Jahre nach der HSZT beendet. Seitdem sind 35 Monate vergangen und es ist weiterhin keine HIV-Infektion nachweisbar.
Quelle: Dickter JK et al. N Engl J Med 2024; 390: 669-671; DOI: 10.1056/NEJMc2312556
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