Erfolge bei Infektionen mit Clostridioides difficile

Annette Kanis

Insgesamt verzeichnete man 204 unerwünschte Ereignisse – am häufigsten Durchfall und Bauchschmerzen. Insgesamt verzeichnete man 204 unerwünschte Ereignisse – am häufigsten Durchfall und Bauchschmerzen. © eddows– stock.adobe.com

Außer Vancomycin hat man gegen eine Infektion mit Clostridioides difficile nicht viel in der Hand. Jüngere Hoffnungen ruhen auf der fäkalen Mikrobiota-Transplantation. Eine dänische Studie bestätigt nun deren Erfolge.

Die Mikrobiota-Wiederherstellung mit fäkaler Transplantation ist eine hochwirksame Behandlungsoption bei Infektionen mit Clostridioides (C.) difficile und dem Behandlungsstandard mit Vancomycin überlegen. Das zeigte eine Studie am Universitätskrankenhaus in Aarhus. 
Daran teil nahmen Patienten im Mindestalter von 18 Jahren mit erster oder zweiter Infektion – definiert als mehr als drei wässrige Stühle pro Tag bei positivem C.-difficile-PCR-Test. Nachdem sie über zehn Tage viermal täglich 125 mg Vancomycin oral eingenommen hatten, wurden sie randomisiert einer fäkalen Mikrobiota-Transplantation oder Placebo zugewiesen, verabreicht an Tag 1 und zwischen Tag 3 und 7. 42 Patienten kamen paritätisch in die beiden Gruppen. Als primärer Endpunkt festgelegt war das Verschwinden der C.-difficile-assoziierten Diarrhö acht Wochen nach der Behandlung. 

In der Gruppe mit fäkaler Mikrobiota-Transplantation erreichten ihn 19 von 21 Patienten (90 %), in der Placebogruppe waren es sieben (33 %). Das entsprach einer absoluten Risikoreduktion um 57 %. Die Studie wurde nach einer Interimsanalyse aus ethischen Gründen aufgrund der signifikant niedrigeren Erolgsrate unter Placebo nach acht Wochen abgebrochen.

Insgesamt verzeichnete man 204 unerwünschte Ereignisse – am häufigsten Durchfall und Bauchschmerzen. Betroffen waren  alle Menschen in der Placebogruppe und 20 der 21 Teilnehmer aus dem Transplantationskollektiv. Schwere unerwünschte Ereignisse mit vermutlichem Zusammenhang zur Behandlung gab es dreimal: einmal nach Transfer, zweimal unter Placebo. Kein Patient starb oder musste kolektomiert werden.  

Quelle: Baunwall SMD et al. Lancet Gastroenterol Hepatol 2022;  DOI: 10.1016/S2468-1253(22)00276-X

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Insgesamt verzeichnete man 204 unerwünschte Ereignisse – am häufigsten Durchfall und Bauchschmerzen. Insgesamt verzeichnete man 204 unerwünschte Ereignisse – am häufigsten Durchfall und Bauchschmerzen. © eddows– stock.adobe.com