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Erhöhte Werte und kardiovaskuläres Risiko lassen sich derzeit kaum senken
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Lipoprotein(a), kurz Lp(a), ist der jüngste Spross in der Familie der kardiovaskulären Risikofaktoren. Es agiert wie das LDL als Fetttransporter und genauso wie das LDL erhöht es unabhängig von anderen Faktoren die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Lp(a)-Konzentration ist zu mehr als 90 % genetisch determiniert. Das Lipoprotein wirkt proinflammatorisch und proatherogen, berichtete PD Dr. Roland Klingenberg, Abteilung für Kardiologie an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim.
Das kardiovaskuläre Risiko steigt ab der 75. Perzentile, d.h. bei Werten über 30 mg/dl. Der Grenzwert beruht aber auf Expertenkonsens, es gibt dafür noch keine sichere Evidenz, betonte der Kollege.
Lipidapherese ist bislang die einzige Therapieoption
Eine starke Assoziation besteht zwischen erhöhten Spiegeln und dem Auftreten von Herzinfarkten sowie der Entwicklung einer Aortenklappenstenose. Weniger prägnant ist der Zusammenhang mit Schlaganfällen und Herzinsuffizienz. Die derzeit einzige Therapieoption bietet die Lipidapherese, sie kann klinische Ereignisse um ca. zwei Drittel reduzieren. Darüber hinaus bleibt nur die Möglichkeit des intensivierten Risikofaktormanagements.
PCSK9-Inhibitoren schaffen einen Abfall der Lp(a)-Konzentration – Alirocumab in Studien um 23 %, Evolocumab um 27 %. Das geht aber nicht mit einer Reduktion der vaskulären Inflammation in der Bildgebung einher. Zwei vielversprechende Substanzen befinden sich derzeit in der Pipeline. In ersten Studien mit kardiovaskulär vorerkrankten Patienten mit Lp(a)-Werten > 60 mg/dl schaffte das Antisense-Oligonukleotid Pelacarsen eine Absenkung um 80 %, die Small-interfering-RNA Olpasiran um bis zu 95 %.
Quelle: Rhein-Main Herztage 2023
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