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Erste und einzige zielgerichtete medikamentöse Therapie bei Prurigo nodularis zugelassen

Pressemitteilung – Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

Mit der Zulassung von Dupilumab steht nun das erste Medikament zur Behandlung der Symptome bei Prurigo nodularis zur Verfügung. Mit der Zulassung von Dupilumab steht nun das erste Medikament zur Behandlung der Symptome bei Prurigo nodularis zur Verfügung. © Artemida-psy – stock.adobe.com

Die Europäische Kommission hat die Zulassung von Dupilumab (Dupixent®) in der Europäischen Union auf die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Prurigo nodularis (chronisch noduläre Prurigo; PN), die für eine systemische Therapie in Betracht kommen, erweitert.

PN ist eine chronische, stark beeinträchtigende Hauterkrankung, der eine Typ-2-Inflammation zugrunde liegt und die aufgrund des extremen Pruritus im Vergleich zu anderen entzündlichen Hauterkrankungen besonders starke Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patient*innen hat.1-3 Mit dieser Zulassung ist Dupilumab das erste und einzige zielgerichtete Arzneimittel, das in Europa und den USA speziell für die Behandlung von PN zugelassen ist.

Naimish Patel, M.D. Head of Global Development, Immunology and Inflammation bei Sanofi

„Als erster und einziger zielgerichteter Wirkstoff, der für die Behandlung von Prurigo nodularis zugelassen ist, kann Dupilumab die Standardbehandlung von Menschen mit dieser stark beeinträchtigenden Hauterkrankung in Europa grundlegend verändern. In den Zulassungsstudien erfuhren mit Dupilumab behandelte Patient*innen signifikante Verbesserungen der charakteristischen Krankheitssymptome, wie beispielsweise eine Reduktion des Pruritus und der Hautläsionen, und auch bei anderen den Alltag beeinflussenden Aspekten. Diese Zulassung von Dupilumab unterstreicht unser nicht nachlassendes Engagement, Patient*innen mit chronischen Hauterkrankungen, denen eine Typ-2-Inflammation zugrunde liegt, so schnell wie möglich eine Therapie mit Dupilumab zu ermöglichen.“

George D. Yancopoulos, M.D., Ph.D. President und Chief Scientific Officer von Regeneron

„Zum ersten Mal steht in Europa Patient*innen mit Prurigo nodularis ein Arzneimittel zur Verfügung, das die Belastung durch die juckenden und schmerzhaften knotigen Hautveränderungen, welche den Alltag sowohl in körperlicher als auch in psychischer Hinsicht enorm beeinträchtigen können, bessern kann. Damit ist Dupilumab nun für die zweite Hauterkrankung und für das vierte Krankheitsbild insgesamt zugelassen. Wir werden weiterhin diesen innovativen Wirkstoff auch für andere Erkrankungen erforschen, bei denen eine Typ-2-Inflammation eine Rolle spielen kann.“

Die Entscheidung der Europäischen Kommission basiert auf Daten von zwei Phase-III-Studien, PRIME und PRIME2, in denen die Wirksamkeit und Sicherheit von Dupilumab (PRIME n=75; 2/5 PRIME2 n=78) bei Erwachsenen mit unkontrollierter PN im Vergleich zu Placebo (PRIME n=76; PRIME2 n=82) untersucht wurde. In diesen Studien hatten 44 Prozent bzw. 37 Prozent der mit Dupilumab behandelten Patient*innen gegenüber 16 Prozent bzw. 22 Prozent der mit Placebo behandelten Patient*innen in Woche 12 eine klinisch bedeutsame Reduktion des Pruritus erfahren. Diese Reduktion nahm bis Woche 24 weiter zu: Zu diesem Zeitpunkt zeigten etwa dreimal so viele mit Dupilumab (60 Prozent bzw. 58 Prozent) wie mit Placebo (18 Prozent bzw. 20 Prozent) behandelte Patient*innen eine klinisch bedeutsame Reduktion des Pruritus gegenüber Baseline.4,5

In den Studien PRIME und PRIME2 war außerdem der Anteil der Patient*innen, deren Haut erscheinungsfrei oder fast erscheinungsfrei war, in Woche 24 unter Dupilumab (48 Prozent bzw. 45 Prozent) mehr als doppelt so hoch wie unter Placebo (18 Prozent bzw. 16 Prozent). Zudem verbesserte Dupilumab signifikant nach 24 Wochen die gesundheitsbezogene Lebensqualität und verringerte gleichzeitig die Hautschmerzen sowie Symptome von Angst/Depression gegenüber Baseline im Vergleich zu Placebo.4,5

Die Sicherheitsergebnisse der Studien standen allgemein im Einklang mit dem bekannten Sicherheitsprofil von Dupilumab bei den zugelassenen Anwendungsgebieten. Dabei sind die häufigsten Nebenwirkungen über alle Anwendungsgebiete betrachtet Reaktionen an der Injektionsstelle, Konjunktivitis, allergische Konjunktivitis, Arthralgie, oraler Herpes und Eosinophilie. Zu den unerwünschten Ereignissen, die bei PN unter Dupilumab häufiger beobachtet wurden als unter Placebo, zählte Konjunktivitis (4 Prozent vs. 1 Prozent).4,5

Auf Grundlage der Empfehlung des CHMP, wonach das Arzneimittel Patient*innen mit PN im Vergleich zu bestehenden Therapien einen signifikanten klinischen Nutzen bietet, wurde der Vermarktungsschutz für Dupilumab in der EU um ein weiteres Jahr verlängert.

Über Prurigo nodularis

Patient*innen mit PN leiden unter starkem, anhaltendem Pruritus und knotigen Hautläsionen, die einen großen Teil des Körpers bedecken können.2,6,7 PN wird häufig als schmerzhafte Erkrankung beschrieben. Aufgrund des extrem starken Pruritus gehört unkontrollierte PN zu den Hauterkrankungen mit dem stärksten Einfluss auf die Lebensqualität und kann sich negativ auf die psychische Gesundheit, Alltagsaktivitäten und soziale Interaktionen auswirken. Häufig werden hochwirksame topische Steroide verordnet, die jedoch bei langfristiger Anwendung mit Sicherheitsrisiken verbunden sind.8 In Europa sind mehr als 70.000 Erwachsene von PN betroffen und benötigen dringend neue Behandlungsoptionen.

Über die Studien zu Dupilumab bei Prurigo nodularis

In den doppelblinden, placebokontrollierten Phase-III-Studien PRIME und PRIME2 wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Dupilumab bei 311 Erwachsenen mit unkontrollierter PN untersucht.4,5 In PRIME und PRIME2 war der primäre Endpunkt der Anteil der Behandelten, die in Woche 24 bzw. 12 eine klinisch bedeutsame Besserung des Pruritus gegenüber dem Ausgangszustand erfahren hatten (definiert als Reduktion um ≥ 4 Punkte auf der „Worst-Itch Numeric Rating Scale“ [WI-NRS], einer numerischen Skala von 0 bis 10 für die Beurteilung des schlimmsten Pruritus). Weitere Endpunkte waren der Anteil der Patient*innen, deren Haut nach 24 Wochen erscheinungsfrei oder fast erscheinungsfrei war (definiert als Punktwert von 0 oder 1 auf der Skala „Investigator's Global Assessment PN-Stage“ [IGA PN-S], welche von 0-4 reicht und die Gesamtbewertung des PN-Stadiums durch den Prüfarzt bzw. die Prüfärztin abbildet), der Anteil der Patient*innen, die ein klinisch bedeutsames Ansprechen sowohl auf der WI-NRS- als auch auf der IGA-PN-S-Skala zeigten, Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität gegenüber dem Ausgangszustand (beurteilt anhand des „Dermatology Life Quality Index“ [DLQI], in welchem ein Punktwert von 0-30 erreicht werden kann), Besserung des Hautschmerzes gegenüber dem Ausgangszustand (beurteilt anhand einer numerischen RatingSkala von 0-10) sowie Besserung einer Angst- und Depressions-Symptomatik gegenüber dem Ausgangszustand (beurteilt auf der Skala „Hospital Anxiety and Depression Scale“ [HADS], auf der ein Punktwert von 0-42 erreicht werden kann).

Quelle: Pressemitteilung Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

1 Oetjen LK et al. Cell 2017; 171: 217–228
2 Zeidler C et al. Acta Derm Venereol 2018; 98: 173–179
3 Pereira MP et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2020; 34: 2373–2383
4 https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04183335?cond=Prurigo+Nodularis&draw=3
5 https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04202679?term=PRIME&age=1&phase=2&fund=2&draw=3&rank=8
6 Kwon CD et al. Medicines 2019; 6(4): 97
7 Huang AH et al. J Am Acad Dermatol. 2020; 83(6): 1559-15655
8 Ständer S et al. Itch 2020; 5: e42

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Mit der Zulassung von Dupilumab steht nun das erste Medikament zur Behandlung der Symptome bei Prurigo nodularis zur Verfügung. Mit der Zulassung von Dupilumab steht nun das erste Medikament zur Behandlung der Symptome bei Prurigo nodularis zur Verfügung. © Artemida-psy – stock.adobe.com