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Exon 20 im Visier bei Lungenkrebs

Maria Weiß

Der bispezifische Antikörper bindet an die Ektodomänen von EGFR und MET. Der bispezifische Antikörper bindet an die Ektodomänen von EGFR und MET. © iStock/BeritK

Für Personen mit fortgeschrittenem NSCLC und einer aktivierenden Exon-20-Insertionsmutation des EGFR steht jetzt nach Versagen einer platinbasierten Chemotherapie erstmals eine zielgerichtete Therapie zur Verfügung. Mit dem bispezifischen Antikörper Amivantamab wurde in der zulsassungsrelevanten Studie CHRYSALIS eine Ansprechrate bei dieser schwer zu behandelnden Patientenpopulation von 40 % erreicht.

Bis zu 13 % aller NSCLC haben eine EGFR-Mutation. Zumeist ist diese in Exon-19 oder -21 angesiedelt, 4–12 % sind Exon-20-Insertionen (Exon20ins). Betroffene mit Exon20ins haben nicht nur eine schlechtere Prognose, sie sprechen auch kaum auf die Therapie mit gängigen TKI an, so Prof. Dr. Wolfgang Schütte, Krankenhaus Martha-Maria, Halle-Dölau.

Amivantamab (Rybrevant®) kann diese therapeutische Lücke schließen. Der bispezifische Antikörper bindet an die Ektodomänen von EGFR und MET und hemmt so gezielt die entsprechenden aberranten Signalwege.

In die zulassungsrelevante CHRYSALIS-Studie wurden 114 Personen mit fortgeschrittenem NSCLC und Exon20ins nach vorangegangener platinbasierter Chemotherapie eingeschlossen. Die ORR der Wirksamkeitspopulation (n = 81) betrug 40 %, das mediane PFS 8,3 Monate. Median lebten die Teilnehmenden 22,8 Monate. Für dieses bisher schwer zu behandelnde Karzinom sind das sehr überzeugende Daten, meinte Prof. Schütte. Die antitumorale Aktivität zeigte sich gleichermaßen in allen Subgruppen und Insertionsregionen. Nur 3 % brachen die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab.

Damit Erkrankte von der zielgerichteten Behandlung profitieren, muss der Tumor gleich nach Diagnose u.a. auf EGFR-Mutationen getestet werden, so Prof. Dr. Frank Griesinger, Pius-Hospital, Oldenburg. Dabei sollte routinemäßig NGS eingesetzt werden, da dies der PCR-Diagnostik signifikant überlegen ist.

Quelle: Launch-Pressekonferenz: „Rybrevant®: Erste zugelassene zielgerichtete Therapie beim NSCLC mit nachgewiesenen EGFR-Exon-20-Insertionsmutationen“; Veranstalter: Janssen

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Der bispezifische Antikörper bindet an die Ektodomänen von EGFR und MET. Der bispezifische Antikörper bindet an die Ektodomänen von EGFR und MET. © iStock/BeritK