
Fehldiagnose Schlaganfall
"In unserer Einrichtung sind nur sechs Prozent aller 5.907 Patienten älter als 65 Jahre." Das berichtete Christian Elger vom Epilepsiezentrum Bonn auf der Neurowoche in Mannheim. Dass diese Altersgruppe bei Spezialisten derart unterrepräsentiert ist, spiegele die Realität keinesfalls wieder. Er vermutete vielmehr, dass Fehldiagnosen aufgrund veränderter Anfallsmuster bei älteren Menschen die wichtigsten Ursachen hierfür sind.
Und nicht nur das: Fehlbehandlungen sind die Folge der falschen Diagnosen. Elger schätzte, dass ein Drittel dieser Patienten gar nicht und ein weiteres Drittel katastrophal schlecht behandelt werde.
Der Neurologe betonte, dass die Phase nach einem Anfall bei älteren Epileptikern deutlich verlängert ablaufe. Eine typische ausgeprägte Halbseitenlähmung würde häufig eher einem Schlaganfall zugeordnet als einer epileptischen Episode. Auch bei Verwirrtheitszuständen, die durchaus länger als 24 Stunden anhalten könnten, dächten Ärzte selten an einen zugrundeliegenden epileptischen Anfall.
Dabei seien es gerade die Schlaganfälle und degenerativen Hirnerkrankungen sowie Hirntumore, die eine Zunahme der Epilepsie im höheren Lebensalter verursachten, so der Spezialist.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).