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Cartoon e-Health
Fernbehandlungsverbot: Der Weg ist frei

Damit ist der Weg frei für den größten Schweizer Telemedizinanbieter, Medi24, eine Expansion in Deutschland voranzutreiben“, verkündete dieser direkt nach der Entscheidung des Ärztetags. Das Berner Unternehmen übernimmt für Krankenkassen rund um die Uhr die telemedizinische Konsultationen; täglich werde mit bis zu 5000 Patienten telefoniert. Man sei vorbereitet, für den deutschen Markt die „Kapazitäten schnell hochzufahren“.
Auch deutsche Anbieter von Online-Sprechstundensystemen äußern sich hoffnungsfroh, jetzt besser ins Geschäft zu kommen. Die Barmer hält die Fernbehandlung für eine sinnvolle Ergänzung ihres „Teledoktors“, der allgemeinen ärztlichen Rat ohne direkten Kontakt bietet.
Im Sinne der Delegierten des Deutschen Ärztetages und der Bundesärztekammer sind solche Kommentierungen nicht. Sie betonen: Telemedizinische Primärarztmodelle, insbesondere in Form kommerziell betriebener Callcenter, sind zu vermeiden. Fernbehandlung im vertragsärztlichen Sektor darf nur durch Vertragsärzte im Rahmen des Sicherstellungsauftrags erfolgen. Bei dem Arzt unbekannten Patienten soll es keine Krankschreibung per Telefon oder Videokonferenz geben.
Fernbehandlung im Einzelfall
Ärztekammern aufgerufen, ihre Berufsordnungen anzupassen
Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis reine Fernbehandlungen angeboten werden können. Alle 17 Ärztekammern sind aufgerufen, ihre Berufsordnungen entsprechend anzupassen. Das betrifft auch die Kammern Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, die bereits Lockerungen beschlossen haben. Auch wenn die Fernbehandlung explizit auf „Einzelfälle“ bezogen wird und besonders auf dem Land Bedeutung erlangen könnte, öffnet sie zugleich ein großes Tor für die KVen: Eine Konsultation am Telefon oder per Videochat bei unbekannten Patienten gehört zu den KBV-Plänen für die ambulante (Notfall-)Versorgung. Die KBV will die Patienten in die geeignete Versorgungsebene leiten. Dazu soll die Rufnummer 116117 rund um die Uhr mit der Terminservicestelle der KV sowie den Portalpraxen an Krankenhäusern verbunden sein, kündigte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister bei der Vertreterversammlung in Erfurt an. Dafür seien noch Änderungen im SGB V notwendig, um die Leistungen des Bereitschaftsdienstes auch während der Sprechstundenzeiten der Praxen sowie die Dauer-Freischaltung der 116117 inklusive ärztlicher Beratung zu erlauben.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).