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Cartoon Medizin und Markt
Fertigkonzentrat für eine effektive Antiemese

Mit AKYNZEO® hat sich in der Praxis eine Therapieoption bewährt, die durch ihre einzigartige Wirkstoffkombination (Netupitant/Palonosetron) punktet, mit der gleich zwei Signalwege, die an der Entstehung von Übelkeit und Erbrechen beteiligt sind, gehemmt werden5-6. Nun gibt es das Medikament auch als Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, die bei einer hoch# oder moderat emetogenen Chemotherapie eingesetzt werden kann7. Prof. Dr. med. Meinolf Karthaus, München, und Kerstin Paradies, Hamburg, diskutierten im Rahmen eines Pres-segesprächs über die Vorteile der antiemetischen Prophylaxe, mit welcher der Belastungsgrad für Patient:innen, Angehörige und Pflegepersonal deutlich verringert wer-den kann.
Jede onkologische Therapie ist immer auch ein Balanceakt zwischen Wirkung und Nebenwirkung. Dabei gilt Übelkeit und Erbrechen als eine der belastenden Nebenwirkungen einer Chemotherapie8, die neben dem akuten, intensiven Auftreten direkt nach Verabreichung der Therapie (<24h) auch verzögert (Tag 2-5) auftreten kann9 und den Patient:innen schwer zu schaffen macht. Je nach Schwere kommt noch antizipatorisches Erbrechen hinzu, bei dem allein die negative Konditionierung einen auslösenden Effekt hat. Die Folgen reichen von Dehydrierung über Mangelernährung bis hin zum Abbruch der Chemotherapie und einer Rehospitalisierung. Um dies zu verhindern, wird in allen Leitlinien eine antiemetische Prophylaxe empfohlen1-4. Sie soll die Lebensqualität der Patient:innen während der Behandlung bestmöglich erhalten. „Eine wirksame Supportivtherapie kann Übelkeit und Erbrechen sogar bei einer hoch emetogenen Chemotherapie effektiv und sicher verhindern,“ so Prof. Dr. med. Meinolf Karthaus, Chefarzt des Tumorzentrums München Süd im Klinikum Neuperlach und im Klinikum Harlaching, München.
Blockade zweier Signalwege für eine doppelte Vorsorge
Die Wirkstoffkombination Netupitant/Palonosetron blockiert gleich zwei Signalwege, die akute und verzögerte Übelkeit und Erbrechen auslösen und hemmt diese effektiv auch über sechs Chemotherapiezyklen hinweg, wie in einer Phase-III-Studie zur Sicherheit und Wirksamkeit gezeigt werden konnte10. Auch eine Real-World-Studie mit 2.500 Patient:innen konnte einen deutlichen Mehrwert in puncto Lebensqualität aufzeigen. So gab eine Mehr-heit der Patient:innen an, dass Übelkeit (54-65 %) und Erbrechen (82 %) durch die Einnahme der Prophylaxe keinen Einfluss auf ihr tägliches Leben hatte, auch wenn dieser bei hoch emetogener etwas höher als bei moderat emetogener Chemotherapie lag11. Prof. Karthaus stellte im weiteren Verlauf auch eine Phase-III-Vergleichsstudie vor, bei der die Sicherheit und Effektivität von intravenöser und oraler Form bei einer hoch# emetogenen Chemotherapie untersucht wurde. Auch hier zeigte sich eine hohe Effektivität der beiden Darreichungsformen12,13. Das emetogene Potenzial einer medikamentösen Tumortherapie ist dabei auch immer abhängig von Therapie- und Patienten-assoziierten Faktoren, z. B. Alter, Geschlecht und Vorgeschichte der Nebenwirkungen. Aus diesem Grund wurde eine multinationale, multizentrische Phase-IV-Studie aufgesetzt, die dieses Jahr die Rekrutierung in Deutschland aufgenommen hat. Sie untersucht, ob Netupitant/Palonosetron prophylaktisch wirksamer ist als die Standardtherapie bei Patient:innen, die mit einer moderat emetogenen Chemotherapie behandelt werden und bei denen ein hohes Risiko für Chemotherapie-induzierte Übelkeit und Erbrechen besteht14.
„Best first“-Strategie als Standard bei Chemotherapie-induzierter Emese
Grundsätzlich besitzen viele der gängigen Chemotherapien, aber auch moderne Therapien mit Antibody-Drug-Conjugates (ADCs), ein hoch oder moderat emetogenes Potenzial (HEC und MEC)4. Mehr als 90 % der HEC- und 30-90 % der MEC-Patient:innen haben nach einer Chemotherapie mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen4. Eine leitliniengerechte antiemetische Prophylaxe sollte daher standardmäßig erfolgen, da diese die Lebensqualität signifikant erhöht15, so Kerstin Paradies, Vorstandssprecherin der Arbeitsgemeinschaft KOK (Konferenz Onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Sie wird in Deutschland aber vielfach noch nicht eingesetzt16. „Es gilt die „Best first“-Strategie, d.h. die präventive Vermeidung des Auftretens von Übelkeit und Erbrechen, und zwar ab dem ersten Chemotherapiezyklus. Wir haben gesehen, dass gerade die Häufigkeit von verzögerter Übelkeit und verzögertem Erbrechen von Ärzt:innen und Pflegepersonal häufig noch unterschätzt wird17. Daher sollten beide systematisch bei den Betroffenen abgefragt werden. Hier müssen vor allem auch die Pflegekräfte aktiv mit eingebunden werden,“ erläuterte Paradies.
Die intravenöse Gabe spart Zeit im Praxisalltag und erhöht die Compliance
Beide Darreichungsformen von AKYNZEO® sind bioäquivalent in Bezug auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit12,18. Dennoch hat die intravenöse Therapie laut Paradies Vorteile im Praxisalltag. So ist die Compliance bei einer Infusionsgabe im Vergleich zur oralen Einnahme erhöht. Gleichzeitig kann das Fertigkonzentrat besser in den Chemotherapie-Ablauf integriert werden. „Mit einer effektiven und einfach zu handhabenden Antiemese bleibt mehr Zeit für die Betreuung der einzelnen Patient:innen,“ so die Pflegeexpertin.
Das neue AKYNZEO®-Fertigkonzentrat kann bei Raumtemperatur (max. 25° C) gelagert wer-den und nun noch schneller und einfacher als bisher6,7 als Infusionslösung zubereitet wer-den. Die fertige Lösung kann dann direkt oder aber im Laufe von 24 Stunden bei den Pati-ent:innen appliziert werden. Dabei reicht eine Anwendung pro Chemotherapiezyklus bereits aus, um sowohl vor akuter (<24h) als auch verzögerter (Tag 2-5) therapiebedingter Übelkeit und Erbrechen zu schützen.
# Cisplatin-basiert
Quellen
1. NCCN National Comprehensive Cancer Network: Antiemesis. Version 2.2022
2. Hesketh PJ et al. J Clin Oncol. 2020 Aug 20;38(24):2782-2797 (ASCO Guideline)
3. Roila F et al. Ann Oncol. 2016 Sep;27(suppl 5):v119-v133 (MASCC/ESMO Guideline)
4. S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen, Langversion 1.3 – Februar 2020
5. Fachinformation AKYNZEO® 300 mg/0,5 mg Hartkapseln. Stand: 02/2022
6. Fachinformation AKYNZEO® 235 mg/0,25 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Stand: 02/2022
7. Fachinformation AKYNZEO® 235mg/0,25 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, Stand: 02/2022
8. Sun C et al. Support Care Cancer. 2005;13:219-227
9. Martin M. Oncology. 1996 Jun;53 Suppl 1:26-31
10. Gralla RJ et al. Ann Oncol 2014; 25: 1333–1339
11. Karthaus M et al. Future Oncol. 2020 May;16(14):939-953
12. Schwartzberg L et al. Ann Oncol 2018; 29: 1535-1540
13. Aapro M et al. Crit Rev Oncol Hematol. 2021;157:103143
14. Interventionelle, offene, randomisierte, aktiv kontrollierte, parallelarmige, multizentrische und multinationale Phase-IV-Studie. Studienleiter: A. Molassiotis (Singapur). https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT04817189 Stand: 10.10.2022
15. Aapro et al. Eur J Cancer. 2022;166:126-133
16. Aapro M et al. Oncologist. 2021;26(6):e1073-e1082
17. Grunberg S et al. Cancer 2004; 100:2261-2268
18. Schwartzberg L et al. Oncologist. 2020; 25(3): e589-e597
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