Formoterol beeinträchtigt die körperliche Ausdauer von Sportlern

Sabine Mattes

Vor allem Ausdauerathleten mit Asthma sollte man zu einer anderen Therapie raten als zu Formoterol. Vor allem Ausdauerathleten mit Asthma sollte man zu einer anderen Therapie raten als zu Formoterol. © sea and sun – stock.adobe.com

Ausdauersportlern mit Asthma bronchiale sollte man zu anderen Substanzen als Formoterol raten, falls diese Substanz nicht schon in geringer Dosierung zum gewünschten Effekt führt. Denn das Beta-2-Mimetikum beeinträchtigt die körperliche Ausdauerleistung.

Die Leitlinien der  Global Initiative for Asthma nennen den kombinierten Einsatz von Kortikosteroiden und Formoterol als erste Maßnahme zur Behandlung des Asthma bronchiale. Auch Wettkampfsportler können diese Therapie seit Kurzem nutzen, denn die Inhalation von bis zu 54 µg Formoterol pro Tag ist den aktuellen Anti-Doping-Regularien zufolge erlaubt.  Studienergebnisse zeigen jedoch, dass der Beta-2-Agonist die aerobe Leistungsfähigkeit einschränken kann – eine Erkenntnis, die besonders für Ausdauersportler relevant ist, erläutert eine Gruppe um Søren­ Jesse­ von der Kopenhagener Universität.

An der Studie der dänischen Wissenschaftler hatten sich 51 trainierte Ausdauerathleten beteiligt. Kein Teilnehmer litt unter Asthma oder anderen chronischen Erkrankungen. Die Hälfte der Sportler inhalierte über sechs Wochen hinweg zweimal täglich jeweils 24 µg Formoterol, die anderen ein Placebopräparat. Zu Beginn und zum Ende des Untersuchungszeitraums wurde die körperliche Leistungsfähigkeit ermittelt und die Körperzusammensetzung analysiert. Zudem wurden Proben aus dem Muskel entnommen.
Bei der Fahrradergometrie im Rahmen der Abschlussuntersuchung lag die durchschnittliche maximale Sauerstoffaufnahme ­(VO2max) der Formoterol-Gruppe um 5 % unter dem Wert der Placebo­gruppe. Die Leistungsfähigkeit war im Vergleich um 3 % erniedrigt

Die Ergebnisse der Muskel­biopsien deuten darauf hin, dass Formoterol den Citratzyklus beeinflusst und die mitochondrielle Atmung verringert. Veränderungen im intravaskulären Blutvolumen oder bei kardialen Parametern fanden sich keine. Diese Resultate spiegeln die Ergebnisse aus den Leistungstests wider und können sie zum Teil erklären, erläutern die Wissenschaftler.

Quelle: Jessen S et al. ERJ Open Res 2023; 9: 00643-2022; DOI: 10.1183/23120541.00643-2022

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