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Frühe Palliativmedizin verlängert das Leben
Amerikanische Kollegen fragten sich, wann der günstigste Zeitpunkt für den Beginn einer palliativmedizinischen Betreuung von Patienten mit metastasierenden Krebsleiden ist. An ihrer Studie nahmen 151 Kranke mit neu diagnostiziertem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom teil. Eine Gruppe erhielt eine Standardbehandlung, die zweite wurde von Anfang an palliativ begleitet. Bei den 107 Teilnehmern, die zwölf Wochen lang beobachtet werden konnten, besserte sich die Lebensqualität unter der palliativen Betreuung deutlich. Außerdem litten die Betroffenen dieser Gruppe nur etwa halb so oft unter Depressionen (16 % vs. 38 %). Und obwohl weniger Patienten aus diesem Kollektiv eine aggressive Endstadium-Therapie erhielten, lebten sie fast drei Monate länger (11,6 vs. 8,9 Monate).
Die Ergebnisse zeigen, dass eine frühe palliativmedizinische Begleitung Patienten mit einem metastastierten Malignom das Leben erleichtert, schreiben die Studienautoren im „New England Journal of Medicine“. Zudem erscheine es sinnvoll, die Therapie von final kranken Patienten immer wieder kritisch zu hinterfragen.
Nach Ansicht der beiden Kommentatoren sollte ein Paradigmenwechsel folgen. Bisher tendieren Ärzte dazu, Palliativmedizin als Alternative zu lebensverlängernden oder kurativen Maßnahmen einzuordnen. Stattdessen wäre es ratsam, diese Versorgung routinemäßig als Bestandteil eines evidenzbasierten Managements schwerer Erkrankungen einzusetzen.
1J. S. Temel et al., N Engl J Med 2010; 363: 733–742; 2 Amy S. Kelley et al., a.a.O.: 781–782
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