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Für bessere Tage vor den Tagen
Zum prämenstruellen Syndrom – abgekürzt auch PMS genannt – gehört eine Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden. Viele Frauen berichten von spannenden und überempfindlichen Brüsten. Oft schwellen Hände, Füße und die Region um die Augen an, das Körpergewicht nimmt zu. Manche Frauen haben ein übergroßes Verlangen nach Schokolade oder anderen Süßigkeiten. Pickel tauchen auf, Blähungen oder Übelkeit verderben die Freude am Essen. Kopf, Bauch, Rücken, Muskeln und Gelenke schmerzen. Die Konzentration lässt nach, der Schlaf ist gestört, die Energie scheint verbraucht, die Stimmung depressiv, Müdigkeit lähmt die Alltagsaktivitäten, aufbrausende, gereizte Reaktionen belasten das zwischenmenschliche Klima im Beruf und zu Hause.
Ursache ist unklar – Behandlung oft einfach
Neben diesen besonders häufigen Beschwerden gibt es noch weitere 200 seltenere prämenstruelle Symptome. Typisches Merkmal aller Beschwerden ist ihre zeitliche Abhängigkeit vom Menstruationszyklus. Sie setzen ungefähr eine Wochen vor der Regel ein und verschwinden wieder, sobald die Monatsblutung beginnt oder spätestens innerhalb der ersten fünf Periodentage. Zwar sind die Beschwerden lästig, aber meistens stören sie nicht so stark, dass betroffene Frauen der Arbeit fernbleiben müssten oder dass sie ärztliche Hilfe beanspruchen.
Die Erforschung der Ursachen des prämenstruellen Syndroms führte bisher nicht zu überzeugenden Ergebnissen. Experten vermuten, dass zahlreiche Einflüsse zu den Beschwerden beitragen. Die Störungen betreffen vermutlich Hormone im Körper der Frau, gewisse Überträgerstoffe im Gehirn (z.B. Serotonin) und andere körpereigene Substanzen (z.B. Prostaglandine). Wahrscheinlich spielen auch Stress, Vererbungseinflüsse und Mangel an gewissen Vitaminen eine Rolle.
Keine Schokolade, kein Kaffee, kein Alkohol
Bei leichten Beschwerden genügen als erster Schritt oft einfache Maßnahmen:
- Symptom-Tagebuch führen, um Veränderungen und Lebenseinflüsse klarer zu erkennen.
- In den letzten Tagen vor der Periode salzreiche Speisen, Kaffee, Schokolade und Alkohol meiden. Die Salzbeschränkung hilft gegen Schwellungen, der Koffeinverzicht gegen Nervosität und Schlafstörungen. Empfehlenswert: mehrere kleine kohlenhydratreiche Mahlzeiten pro Tag.
- Regelmäßige körperliche Aktivität wie beispielsweise täglich 30 Minuten Walking.
- Entspannungsübungen wie progressive Muskelrelaxation, autogenes Training sowie Stressbewältigungstechniken anwenden.
In einem zweiten Schritt kommen zu den einfachen Behandlungsmaßnahmen Vitamin- und Mineralstoffzusätze (z.B. Vitamin B6, Vitamin E, Kalzium, Magnesium) sowie pflanzliche Präparate wie zum Beispiel der Mönchspfeffer in Betracht. Bei stark störenden Schwellungen verschreiben Ärzte Medikamente zur Ausschwemmung von Wasser und auch gegen starkes Brustspannen gibt es Arzneimittel. Krämpfen und Migräne vor der Periode kann man dagegen mit bestimmten Schmerzmitteln entgegenwirken.
Bei besonders starken Beschwerden werden in einem weiteren Behandlungsschritt Antidepressiva verwendet oder Medikamente, die in den Hormonhaushalt eingreifen und den Eisprung verhindern.
Wenn die einfachen Umstellungen im Alltag also keine Erleichterung mehr mit sich bringen, sollten Sie beobachten, welche Beschwerden Sie besonders belasten, und mit Ihrem Arzt darüber reden, ob Ihnen eventuell Medikamente helfen könnten. Der Arzt wird bei dieser Untersuchung auch darauf achten, Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können.
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