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Cartoon Medizin und Markt
Für ein besseres Langzeit-Outcome der CED-Patient:innen

- Durch moderne Biologika können konventionelle Therapieziele bei Colitis ulcerosa (CU) und Morbus Crohn (MC) weiterentwickelt werden1,
- als mögliches zukünftiges Ziel bei CU wird eine „Disease Clearance“ diskutiert2,
- mit Vedolizumab (Entyvio®*) kann eine Disease Clearance erreicht werden – dies zeigte eine Post-hoc-Analyse der VARSITY-Studie
- Eine frühzeitige Therapie bei CU und MC kann möglicherweise die Progression der Darmschädigung verlangsamen und den Krankheitsverlauf verändern4-6
- So konnte in einer Post-hoc-Analyse der LOVE-CD-Studie gezeigt werden, dass der Einsatz von Vedolizumab bei frühem MC (< 2 Jahre, Biologika-naiv) einen besseren Langzeitverlauf als bei späterem MC (> 2 Jahre, Biologika-erfahren) hat7
Wichtige Faktoren dabei seien Wirksamkeit, Sicherheit und langfristige Therapiekontrolle sowie individuelle Parameter wie z. B. Begleiterkrankungen oder extraintestinale Manifestationen der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Aber auch die Präferenzen der Patient:innen seien für die Auswahl maßgeblich. „Für den klinischen Alltag relevant ist die beste wissenschaftliche Evidenz“, so Ehehalt und präsentierte die VARSITY-Studie, die erste Head-to-Head-Studie, die zwei Biologika zur Behandlung der CU miteinander verglich: Vedolizumab, den bislang einzigen in Deutschland zugelassenen α4β7-Integrin-Antagonisten, und den TNFα-Antagonisten Adalimumab.8
Head-to-Head-Vergleich – der Goldstandard
VARSITY demonstrierte eine überlegene Wirksamkeit von Vedolizumab gegenüber Adalimumab in Bezug auf klinische Remission† und Mukosaheilung‡ in Woche 52 (31,3 % vs. 22,5 %; p = 0,006 bzw. 39,7 % vs. 27,7 %; p < 0,001) bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver CU.8 Die Patient:innen unter Vedolizumab-Therapie sprachen dabei schnell an: Der Unterschied in der klinischen Ansprechrate§ zwischen Vedolizuma und Adalimumab betrug in einer Post-hoc-Analyse in Woche 14 bereits 21,2 Prozentpunkte (67,1 % vs.45,9 %).8
Therapieziele bei CED – die Ansprüche steigen
Auf der Basis aktueller Studienergebnisse entwickeln sich die Therapieziele für CU und MC stetig weiter: Die STRIDE-II-Empfehlungen (Selecting Therapeutic Targets in Inflammatory Bowel Disease) schlagen aktuellu. a. eine rasche Symptomkontrolle mit effektiver antiinflammatorischer Wirkung vor sowie eine endoskopische Remission und zukünftig eine transmurale Heilung bei MC bzw. eine histologische Heilung bei CU.1
Inzwischen wird auch immer häufiger über eine »Disease Clearance« bei CU diskutiert – ein Therapieziel, das aus drei kombinierten Endpunkten besteht: symptomatische, endoskopische und histologische Remission (minimale histologische Krankheitsaktivität).2,3 Eine histologische Remission ist Prof. Dr. med. Timo Rath,Erlangen, zufolge wichtig, denn auch bei endoskopischer Remission bestehe oft noch eine histologisch nachweisbare Krankheitsaktivität. Es habe sich gezeigt, dass CU-Patient:innen mit einer endoskopischen plus einer histologischen Remission ein deutlich niedrigeres Rezidivrisiko aufwiesen als die Patient:innen, die nur eine endoskopische Remission erreicht hatten.11 „Das Erreichen einer Disease Clearance kann ein erster Schritt in Richtung Veränderung des Krankheitsverlaufs – einer »Disease Modification« – sein. Hierzu bedarf es jedoch noch weiterer Studien“,2 betonte Prof. Dr. med. Dominik Bettenworth, Münster.
Dass eine Disease Clearance bei einer Reihe von Patient:innen auch heute schon erreicht werden kann, machte Rath anhand einer Post-hoc-Analyse der VARSITY-Studie deutlich: Eine klinische plus endoskopische Remission und histologische Verbesserung erreichten unter Vedolizumab 29,2 % der Patient:innen, unter Adalimumab nur 16,3 %.3 „Weitere Erkenntnisse zur Disease Clearance unter Vedolizumab können von derVERDICT-Studie12 erwartet werden, die der Frage nach dem optimalen Therapieziel bei CU nachgeht und für eine der Studiengruppen die Disease Clearance als Endpunkt definiert hat“, so Rath.
Besserer Langzeitverlauf bei früher Intervention
„Die chronische Entzündung bei CU und MC kann zu einer Strukturschädigung führen, denn mit jedemEntzündungsschub wird Gewebe zerstört. In der Folge kommt es oft zu Komplikationen wie Strikturen, Fisteln oder Abszessen. Bei CU erhöht sich zudem das Karzinomrisiko“, betonte Bettenworth und fügte an: „Eine frühzeitige und effektive Therapie hat möglicherweise das Potenzial, das Fortschreiten der Darmschädigung zu reduzieren und damit den progressiven Krankheitsverlauf zu verändern.“4-6 Für diese Aussage würden auch die Ergebnisse einer Post-hoc-Analyse der LOVE-CD-Studie bei MC sprechen, erklärte Ehehalt. Sie zeigten, dass bei frühem Therapiebeginn, d. h. bei kürzerer Krankheitsdauer (< 2 Jahre und Biologika-naiv) deutlich höhere endoskopische Remissionsraten erzielt werden können als bei Therapiebeginn bei längerer Krankheitsdauer (> 2 Jahre und Biologika-erfahren).7
CDST – Unterstützung bei der Therapieauswahl bei MC
Bisher gibt es keine Biomarker, mit denen sich das Ansprechen auf eine bestimmte Therapieoption vorhersagen lässt. Unterstützung bei der individuellen Therapieauswahl in der Indikation MC kann ein einfach anzuwendender Algorithmus (Clinical Decision Support Tool, CDST) leisten, mit dessen Hilfe die Wahrscheinlichkeit eines Therapieansprechens auf Vedolizumab bestimmt werden kann.13,** Dazu wurden auf Basis der GEMINI-2-Daten14 fünf gemeinsame Prädiktoren für das Erreichen einer steroidfreien, klinischen und dauerhaften Remission ermittelt und mittels Daten der Real-World-Kohorte des VICTORY-Konsortiums15 gewichtet und validiert.13
Auch Sicherheits- und Persistenzdaten unterstützen bei der Therapiewahl
„Die guten Ergebnisse aus VARSITY8 sind mit ein Grund, warum wir Vedolizumab inzwischen immer häufigerals Firstline-Biologikum verschreiben“, so Ehehalt. Ein weiterer Grund sei das nachgewiesen günstige LangzeitSicherheitsprofil des Biologikums.16
„Für ein günstiges Nebenwirkungsprofil und eine gute Wirksamkeit von Vedolizumab bei MC und CU sprechen auch die Daten der großen deutschen Real-World-Studie VEDOIBD, die u. a. die Persistenz der Patient:innen auf Vedolizumab und TNFα-Inhibitoren untersuchte“, so Ehehalt weiter. In der Biologika-naiven MC-Kohorte hatten zwei Jahre nach Behandlungsbeginn nur 17 % in der Vedolizumab-Gruppe auf eine andere Therapie gewechselt, in der Anti-TNFα-Gruppe waren es 44 % (p < 0,0001).17
In der Biologika-naiven CU-Kohorte wechselten 29 % der Patient:innen innerhalb von zwei Jahren von Vedolizumab auf eine andere Therapie im Vergleich zu 54 % unter TNFα-Antagonisten.18 Das lege Ehehalt zufolge nahe, dass die Patient:innen auf der Therapie mit Vedolizumab bleiben, weil sie mit der Wirkung und dem Nebenwirkungsprofil zufrieden sind.
Quelle: Symposium „Umdenken bei CED in der Praxis: Wie erreichen wir eine Disease Clearance oder Disease Modification?“, 04.10.2024 im Rahmen des Kongresses Viszeralmedizin 2024 der DeutschenGesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS); Veranstalter: Takeda Pharma Vertrieb GmbH & Co. KG, Berlin
* Vedolizumab ist zugelassen für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit mittelschweren bis schweren aktiven Formen von Colitis ulcerosa/Morbus Crohn, die entweder auf konventionelle Therapie oder einen der Tumornekrosefaktor-alpha (TNFα)-Antagonisten unzureichend angesprochen haben, nicht mehr darauf ansprechen oder eine Unverträglichkeit gegen eine entsprechende Behandlung aufweisen9,10
† klinische Remission: Mayo-Gesamtscore ≤ 2 und kein einzelner Subscore >18
‡ Mukosaheilung („endoskopische Verbesserung“): endoskopischer Mayo-Subscore ≤18
§ Klinisches Ansprechen: Reduktion im partiellen Mayo-Score ≥ 2 Punkte und ≥ 25 % vs. Baseline und Reduktion des rektalen Blutungssubscores ≥ 1 Punkt oder absoluter rektaler Blutungssubscore ≤ 18
** Mehr unter www.takeda-gastroenterologie.de/cdst
Referenzen
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10 Fachinformation Entyvio® 108 mg Injektionslösung in einer Fertigspritze/Entyvio® 108 mg Injektionslösung
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Über Takeda
Takeda will die Gesundheit von Menschen verbessern und der Welt eine schönere Zukunft ermöglichen. Unser Ziel ist es, in unseren therapeutischen und unternehmerischen Kernbereichen lebensverändernde Therapien zu erforschen und bereitzustellen – dazu gehören gastroenterologische und entzündliche Erkrankungen, seltene Erkrankungen, plasmabasierte Therapien, Onkologie, Neurowissenschaften und Impfstoffe. Im Rahmen von Partnerschaften wollen wir die Lebensqualität von Patient:innen verbessern und mit unserer dynamischen und vielfältigen Pipeline neue Behandlungsmöglichkeiten schaffen. Als führendes wertebasiertes, forschungsorientiertes, biopharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in Japan lassen wir uns dabei von unserem Engagement für Patient:innen, unseren Mitarbeitenden und der Umwelt leiten. Diese Motivation und die Werte, die Takeda seit mehr als zwei Jahrhunderten ausmachen, spornen Teams in rund 80 Ländern und Regionen an. Weitere Informationen unter: www.takeda.de
Takeda in der Gastroenterologie
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können sich erheblich auf die Lebensqualität von Patient:innen auswirken.19,20 Neben dem grundlegenden Bedarf an wirksamen Behandlungsoptionen ist für die Verbesserung des Lebens von Patient:innen noch etwas anderes wichtig: dass ihre Bedürfnisse erkannt und verstanden werden. Mit fast 30 Jahren Erfahrung in der Gastroenterologie hat Takeda bei der Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und säurebedingten Erkrankungen sowie bei der Behandlung komplexer perianaler Crohn-Fisteln (CPAF), des Kurzdarmsyndroms (KDS) und Motilitätsstörungen bedeutende Fortschritte gemacht, um die Bedürfnisse von Betroffenen mit gastroenterologischen und entzündlichen Erkrankungen zu erfüllen. Wir schließen Lücken in Bereichen, in denen weiterhin ein ungedeckter Bedarf besteht – u. a. bei Zöliakie, Alpha-1-Antitrypsin assoziierter Lebererkrankungen und Morbus Crohn. Gemeinsam mit Forschenden, Patientenorganisationen und zahlreichen anderen Beteiligten arbeiten wir daran, die wissenschaftliche Forschung und die Versorgung mit innovativen Behandlungsoptionen in der Gastroenterologie weiter voranzubringen.
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