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Für jedes Zipperlein das rechte Salz
Diese Therapie ist nicht etwa in Vergessenheit geraten – heute sind die Mineralsalze gefragter denn je. Allerdings gilt es wie bei jeder Therapie, ein paar wichtige Regeln zu beachten, damit sich auch wirklich der Erfolg einstellt.
Das Therapiekonzept der Schüßler-Salze ist einfach und eignet sich zur Behandlung in Eigenregie, bei Kindern wie Erwachsenen. Schüßler-Salze gibt es ohne Rezept, aber ausschließlich in der Apotheke. Die therapeutische Wirkung, die den Schüßler-Salzen zugeschrieben werden, reicht weit: Sie sollen die Fehlfunktionen des Organismus normalisieren, bestimmte Körperfunktionen sowie die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen oder regulieren, und das nahezu ohne Nebenwirkungen. Die Mineralsalzpräparate eignen sich allerdings nicht, um Mangelzustände auszugleichen.
Verteilungsstörung mit Folgen
Um zu begreifen, wie die Schüßler-Salze funktionieren, ist es wichtig, sich mit den Grundlagen dieser Therapie einmal genauer auseinander zu setzen. Schüßler selbst sprach von einer „abgekürzten homöopathischen Therapie“. Die Abkürzung bestand darin, dass seiner Meinung nach statt der ca. 1000 Mittel in der Homöopathie nur zwölf Mineralsalze ausreichen, um fast alle Krankheiten zu behandeln.
Die Lebensfähigkeit des menschlichen Organismus hängt laut Schüßler wesentlich vom Vorhandensein der zwölf Mineralsalze ab, die zwar in der Nahrung enthalten sind, aber häufig nicht dorthin gelangen, wo sie im Körper gerade benötigt werden. Der Mineralmediziner bezeichnete dies als Verteilungsstörung, wobei das Fehlen eines bestimmten Minerals den gesamten Stoffwechsel beeinträchtigt. Der gedankliche Ansatz der Schüßler-Therapie ist es aber nicht, fehlende Salze zu ersetzen. Vielmehr sollen die Schüßler-Salze einen Reiz für den Organismus darstellen.
Damit die zwölf heilenden Salze vom Körper aufgenommen werden können und auch wirklich in den Zellen ankommen, müssen sie speziell aufbereitet werden. Folglich verdünnte Schüßler die Mineralsalze so stark, dass sie unmittelbar über die Schleimhäute der Mundhöhle, des Rachens und der Speiseröhre ins Blut eindringen und die chemischen Abläufe in den Zellen rasch normalisieren können. Dann helfen die Salze den Zellen, die Mineralstoffe aus der Nahrung optimal zu nutzen.
Die Aufbereitung durch Verdünnen, Potenzierung genannt, stammt aus der Homöopathie. Dies wird an der Angabe der Potenz erkannt: D3, D6 und D12 sind übliche Potenzen für Schüßler-Salze. Dementsprechend wirken sie auch völlig anders als herkömmliche Mineralstoffkonzentrate, die hoch- konzentrierte Inhaltsstoffe enthalten und erst den Umweg über den Magen und den Darm nehmen müssen, bevor sie im Körper wirken können.
Hilfe bei chronischen Störungen
Schüßlers Mineralsalze gibt es z.B. als Tabletten und Salben. Eingesetzt werden die Salze beispielsweise bei folgenden Beschwerdebildern:
- Bei nervös bedingten Beschwerden wie Kopfschmerzen, Reizmagen, Verdauungsproblemen sowie Schlafstörungen.
- Bei Schwächezuständen, z.B. nach längerer Krankheit, sowie bei starker Infektanfälligkeit.
- Bei Erkältungskrankheiten mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten.
- Bei gestörter Wundheilung nach Operationen, Unfällen oder Knochenbrüchen.
- Bei allgemeiner Bindegewebsschwäche wie Cellulite oder Gefäßschwäche, z.B. Krampfadern oder Hämorrhoiden.
- Zur Unterstützung gegen psychische Probleme, z.B. häufig auftauchende Angstgefühle, Erschöpfung oder Neigung zu Stimmungsschwankungen.
- Bei verschiedenen funktionellen Beschwerden, die ohne organischen Befund auftreten, z.B. nervöses Herzrasen, starke Menstruationsbeschwerden.
- Bei chronischen Hauterkrankungen wie Akne.
Bekannt ist z.B. das Salz Nr. 7, Magnesium Phosphoricum, als „Heiße Sieben“: Bei Schmerzen werden zehn Tabletten in heißem Wasser aufgelöst. Die Lösung wird so warm wie möglich getrunken. Dabei sollte man jeden Schluck lange im Mund behalten, um die Resorption durch die Mundschleimhäute zu steigern.
Bei akuten Beschwerden lässt man bis zum Eintritt einer Besserung ungefähr alle 5 Minuten eine Tablette langsam unter der Zunge zergehen, bei chronischen Prozessen werden in der Regel dreimal täglich zwei Tabletten empfohlen.
Um die Schüßler-Salze richtig anwenden zu können, ist es hilfreich – wie in der Homöopathie –, seinen Körper genau zu beobachten. Sind die Schmerzen dumpf oder stechend? Wie sieht die Haut aus? Ist der Schleim gelblich oder weißlich? Solche Leitsymptome geben Rückschlüsse auf das passende Salz. Diese differenzierte Anwendung hängt mit der Wirkungsweise der einzelnen Salze zusammen. Während Salz Nr. 1 zum Beispiel die Funktion der Haut und des Bindegewebes unterstützt, stabilisiert Salz Nr. 7 Muskeln und Nerven.
Mehr Infos zu diesem Thema bei:
Mit zwölf Salzen behandeln
1. Calcium fluoratum (Calciumfluorid): für Bindegewebe, Gelenke und Haut
2. Calcium phosphoricum (Calciumphosphat): für Knochen und Zähne
3. Ferrum phosphoricum (Eisenphosphat): für das Immunsystem
4. Kalium chloratum (Kaliumchlorid): für die Schleimhäute
5. Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat): für Nerven und Psyche
6. Kalium sulfuricum (Kaliumsulfat): für die Entgiftung
7. Magnesium phosphoricum (Magnesiumphosphat): für Muskeln und Nerven
8. Natrium chloratum (Natriumchlorid - Kochsalz): für den Flüssigkeitshaushalt
9. Natrium phosphoricum (Natriumphosphat): für den Stoffwechsel
10. Natrium sulfuricum (Natriumsulfat): die Ausscheidung
11. Silicea (Kieselsäure): für Haare, Haut und Bindegewebe
12. Calcium sulfuricum (Calciumsulfat): für die Gelenke
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