Cellulite: Was wirklich gegen die Krater in Oberschenkeln und Po hilft

Dr. Anja Braunwarth

Die andersartige Anordnung der Kollagenfaserbündel ist der Grund, warum sich nur auf Frauenschenkeln solche Mondlandschaften abzeichnen. Die andersartige Anordnung der Kollagenfaserbündel ist der Grund, warum sich nur auf Frauenschenkeln solche Mondlandschaften abzeichnen. © iStock/VladimirFloyd

Die neue Shorts sitzt eigentlich wunderbar, doch die Dellen an den Oberschenkeln trüben den Anblick erheblich. In den Medien gibt es zahlreiche Angebote, die Abhilfe schaffen sollen. Was ist dran an den Versprechungen?

Die Cellulite trifft überwiegend Frauen, daran sind aber nicht die Hormone schuld, sondern die genetisch bedingte Anordnung der Kollagenfaserbündel. Sie liegen bei Frauen in rechtem Winkel zur Haut­oberfläche, sodass sich das Fettgewebe „durchdrücken“ kann, erklärt Professor Dr. Christiane Bayerl von der Klinik für Dermatologie und Allergologie an den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden.

Bei Männern sind die Fasern parallel zur Haut ausgerichtet, daher tritt keine Cellulite auf. Begünstigt wird die „Orangenhaut“ aber auch durch Übergewicht, Schwangerschaft, Jojo-Effekte nach Diäten, Rauchen, Bewegungsmangel und enge Textilien.

Abnehmen oder absaugen: Fettreduktion hilft permanent

An der Lagerung der Fasern lässt sich prinzipiell nichts ändern, deshalb hat die Therapie meist nur bedingten Erfolg. Prof. Bayerl sagt, was von den gängigen Interventionen zu halten ist:

  • Gewichtsreduktion: bessert auf jeden Fall die klinische Erscheinung
  • Injektions-Lipolyse: eignet sich höchstens für kleinere Hautpartien (z.B. Halsfett)
  • Lymphdrainage: vorübergehen­der Effekt, direkt danach lässt sich eine Umfangsreduzierung messen
  • Liposuktion: definitiv wirksam, reduziert das Volumen und bringt anhaltend eine Verbesserung des Bildes
  • Laser und Radiofrequenz: sinnvoll mit Geräten, die das Bindegewebe in der Tiefe straffen
  • Infrarot: ziemlich wirkungslos
  • Massagen: vorübergehender Effekt über Lymphdrainage
  • MicroNeedling (die Nadeln setzen kleine Verletzungen, was die Haut zur Reparatur stimuliert): Um damit bei der Cellulite etwas zu erreichen, sind sehr viele Behandlungen nötig, das heißt, großer Aufwand und hohe Kosten
  • Ultraschall: kann tatsächlich das Bindegewebe straffen, man sollte darauf achten, die Epidermis zu schonen
  • Vakuumtherapie: nur vorüber­gehender Effekt
  • Bandagierung: ebenfalls nur temporär erfolgversprechend
  • Kryotherapie: nicht effektiv, eher Kryolipolyse
  • Meersalzbäder: schön, aber nutzlos
  • Vitamin C-reiche/proteinreiche Ernährung: Das ist immer gut! Wenn man sich zuvor völlig falsch ernährt hat, kann die Umstellung bei Cellulite eine diskrete Umfangsreduktion bringen.

Quelle: Medical-Tribune-Bericht

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Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie
und Allergologie, Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden Prof. Dr. Christiane Bayerl, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden © privat
Die andersartige Anordnung der Kollagenfaserbündel ist der Grund, warum sich nur auf Frauenschenkeln solche Mondlandschaften abzeichnen. Die andersartige Anordnung der Kollagenfaserbündel ist der Grund, warum sich nur auf Frauenschenkeln solche Mondlandschaften abzeichnen. © iStock/VladimirFloyd