Gebärmutterhalskrebs - gute Nachrichten

MPL, Foto: fotolia/contrastwerkstatt

Die Zahl der Frauen, die an Gebärmutterhalskrebs erkranken, nimmt seit Jahrzehnten ab. Und diese Tendenz wird sich vermutlich weiter verstärken. Denn ein deutscher Krebsforscher konnte nachweisen, dass Viren die Ursache dieser Krankheit sind. Seither können Mädchen – etwa im Alter von 12 Jahren – vorbeugend geimpft werden. Perspektive LEBEN sprach mit Professor Dr. Thomas Schwenzer, Direktor der Frauenklinik am Klinikum Dortmund Mitte, über die Therapiemöglichkeiten.


Die Behandlung des Gebärmutterhalskrebses hängt stark vom Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose ab. "In Frühphasen können wir so operieren, dass das Organ erhalten bleibt. Das ist vor allem eine gute Nachricht für alle Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben", betont Prof. Schwenzer. "So wird lediglich der Gebärmutterhals entfernt oder sogar nur ausgehülst."

<media 12754 - - "TEXT, MPL 2015 01, MPL_2015_01.pdf, 17.9 MB"></media>
Jetzt neu: <media 13948 - - "TEXT, MPL 2016 01, MPL_2016_01.pdf, 19.5 MB">Perspektive LEBEN 02/2016</media>

Das Magazin für Menschen mit Krebsdiagnose und ihre Angehörigen

Lesen Sie mehr wertvolle Beiträge aus unseren Kategorien "Menschen & Erfahrungen", Medizin & Forschung" sowie "Rat & Hilfe.

Jetzt die <media 13948 - - "TEXT, MPL 2016 01, MPL_2016_01.pdf, 19.5 MB">ganze Ausgabe 02/2016</media> als PDF downloaden!

Die Operation – maximal schonend

Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, dann ist die Standardtherapie die sogenannte radikale Hysterektomie. Dabei werden die Gebärmutter, samt dem umgebenden Bindegewebe sowie die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt. Noch während der Operation untersuchen die Ärzte sie mittels Schnellschnitt auf Metastasen. Sind sie befallen, entnehmen die Chirurgen zusätzlich die Lymphknoten entlang der großen Bauchschlagader.

"Solche Eingriffe führen wir heute auch endoskopisch durch, also mit einer Bauchspiegelung", sagt Prof. Schwenzer. Im Unterschied zu einer offenen Operation am Bauch sind für eine Bauchspiegelung nur einige kleine Schnitte notwendig, durch die das Endoskop und die Operationsgeräte in den Bauch eingeführt werden. Man spricht daher auch von einer Schlüsselloch-Chirurgie. "Die Bauchspiegelung ist im Vergleich zur offenen Bauchoperation für die Patientinnen schonender." Die kleineren Schnitte verheilen schneller und verursachen weniger Schmerzen. Die Patientinnen können schneller wieder aufstehen und die Komplikationsrate ist in der Regel geringer.

Strahlen und Chemotherapie

"Bei fortgeschrittenen Karzinomen, ab dem Stadium 3, steht die Strahlentherapie im Vordergrund. Das ist die Standardtherapie", erklärt Prof. Schwenzer und ergänzt: "Eine Operation ist hier nicht mehr möglich oder macht keinen Sinn."

Das Stadium 4 ist dadurch gekennzeichnet, dass der Tumor entweder bereits in die Nachbarorgane eingewachsen ist, etwa in Harnblase und Darm, oder Fernmetastasen vorhanden sind. "Liegt der Tumor günstig, kann eine Operation infrage kommen. Dabei würden wir dann die Harnblase mit entfernen und eine Ersatzblase einsetzen", so Prof. Schwenzer. "Andernfalls würden wir bestrahlen. Bei Fernmetastasen führen wir hingegen eine Chemotherapie durch."

Die Heilungschancen – gute Nachrichten

Im Stadium 1 liegen die Fünfjahresüberlebensraten bei 95 Prozent. Und im Stadium 2 bei 75 Prozent. Im Vergleich zu vielen anderen Krebsarten, bieten solche Quoten betroffenen Frauen eine recht beruhigende Perspektive. "Selbst in fortgeschrittenen Stadien, die ohnehin nur relativ selten vorkommen, sind die Fünfjahresüberlebensraten noch relativ gut. Im Stadium 3 liegen sie bei beachtlichen 58 Prozent", sagt Prof. Schwenzer.

Da sich diese Quoten auch nach zehn Jahren nicht signifikant ändern, wissen Patientinnen spätestens nach fünf Jahren, dass sie geheilt sind. Voraussetzung für solch gute Heilungschancen ist natürlich die optimale medizinische Versorgung. Prof. Schwenzer empfiehlt allen Betroffenen als erste Behandlungsadresse zertifizierte gynäkologische Krebszentren. Diese gibt es überall in Deutschland.

"Auch wenn der Weg dorthin einmal etwas weiter sein sollte, sollte man immer den Weg in diese Zentren suchen. Denn dort gibt es ausgewiesene Operateure mit sehr viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Zudem finden sich zentral alle weiteren medizinischen Experten, die nötig sind, die Erkrankung wirkungsvoll zu behandelt."

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).