Gemeinsame Ursachen gefunden

Annette Kanis

Das Risiko für Depression war bei Patientinnen mit Endometriose stark erhöht. (Agenturfoto) Das Risiko für Depression war bei Patientinnen mit Endometriose stark erhöht. (Agenturfoto) © Meeko Media – stock.adobe.com

Endometriose-Patientinnen haben ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Häufig wird als ein wesentlicher Grund dafür die Belastung durch chronische Schmerzen ins Feld geführt. 

Aber pleiotrope Mechanismen dürften ebenfalls eine Rolle spielen, wie Autoren um Dr. ­Dora ­Koller von der Yale School of Medicine berichten. In ihrer genetischen Assoziationsstudie stellten die Wissenschaftler 8.276 Frauen mit Endo­metriose und einem mittleren Alter von 53 Jahren einer Kontrollgruppe von 194.000 Frauen gegenüber. Dabei kombinierten die Forschenden genotypische und phänotypische Informationen der UK Biobank mit ­genomweiten internationalen Assoziationsstatistiken aus großen Verbundstudien. In der Analyse wurden chronische Schmerzen der Teilnehmerinnen ebenso kontrolliert wie ihr Alter, der Body-Mass-Index, ein Reizdarmsyndrom und der sozioökonomische Status.

Marker für Endo­metriose und Depression entdeckt

Das Risiko für Depression war bei Patientinnen mit Endometriose stark erhöht (Odds Ratio, OR,  3,61); Ähnliches galt für Ängste (OR 2,61) sowie Essstörungen (OR 2,94). Diese Assoziationen ließen sich zum Teil auf genetische Korrelationen zurückführen. So fand sich ein genetischer Marker für sowohl Endometriose als auch Depression. Demnach gibt es offenbar gemeinsame bio­logische Einflussfaktoren für Endometriose und psychische ­Störungen.

Quelle: Koller D et al. JAMA Netw Open 2023;6: e2251214; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.51214

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