Haarausfall bei Frauen - was hilft?

Ursula Burgherr, Foto: thinkstock

Eine volle, glänzende Haarpracht steht für weibliche Schönheit und Gesundheit. Bleiben morgens in der Bürste zu viele Haare hängen, ist das ein schmerzlicher Verlust. Was steckt dahinter?

Die Gründe für den weiblichen Haarausfall sind vielfältig und sehr individuell. Störungen im Haarwachstum und insbesondere der Haarbeschaffenheit können längst nicht nur auf falsche oder ungenügende Haarpflege oder altersbedingte Veränderungen zurückgeführt werden.


Oft ist eine Störung im Vitaminhaushalt Ursache für das «haarige» Problem. Eine wichtige Rolle spielt hier das Biotin (auch: Vitamin B7 oder Vitamin H).­ Es ist an zahlreichen Stoffwechsel­prozessen im Körper beteiligt und greift in den Zucker-, in den Eiweiss- und auch in den Fettstoffwechsel ein. Aufgrund dieser Wirkungsvielfalt sind fast alle Organe und Körperfunktionen auf eine ausreichende Biotin-Versorgung angewiesen. Eine unzureichende Biotin-Zufuhr führt unter anderem zu Haarausfall. Deshalb findet Biotin bei Vitaminstörungen häufig therapeutische Anwendung. Es unterstützt die Erneuerung und das gesunde Wachstum der Haare.

Stressbedingter Haarausfall auf dem Vormarsch


Biotin: Kraft für Haut, Haar und Nägel

Biotin (auch: Vitamin B7 oder Vit­amin H)­ ist ein wasserlösliches Vitamin, das an lebenswichtigen Vorgängen im Stoffwechselgeschehen beteiligt ist. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Bildung und Erneuerung der Haut, der Haare und Nägel.


Biotin kommt in Nahrungsmitteln sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs vor. Wichtige Quellen sind z.B. Fleisch, Hefe, Milch, Eigelb, Champignons, frisches Gemüse und sogar Früchte. Leber und Niere sind ebenfalls ausgezeichnete Biotin-Lieferanten, aber wohl nicht jedermanns Sache.


Einseitige Ernährung oder Störungen der Aufnahme von Biotin aus dem Magen-Darm-Trakt können zu einem Biotin-Mangel führen.

Auch Stress oder psychische Probleme beeinflussen das Haarwachstum ungünstig. Überbelastung körperlicher (zum Beispiel bei schwerer Krankheit) oder auch emotionaler Art kann durchaus zu Haarausfall führen. Anders als der hormonell bedingte, ist diese Form aber umkehrbar – und sie scheint in unserer Gesellschaft auf dem Vormarsch zu sein: Frauen stehen aufgrund ihrer Doppelfunktion als Mutter und Berufstätige zunehmend unter Druck.


In belastenden Situationen schüttet der Körper Neurotransmitter und andere Botenstoffe aus, welche die Haarfollikel schädigen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich ein diffuser Haarausfall, der sich gleichmässig über den ganzen Kopf verteilt. Betroffene sollten Stress möglichst vermeiden und sich regelmäs­sig entspannen, damit der stressbedingte Haarausfall gestoppt wird.

Wenn die Hormone verrücktspielen

Hormonelle Störungen und Schwankungen beeinflussen ebenfalls die Beschaffenheit und das Wachstum der Haare. Sie treten bevorzugt in zwei Lebensphasen auf: In den Monaten vor und nach einer Geburt oder in den Wechseljahren.


Werdende und frischgebackene Mütter können unter vorübergehendem Haarausfall leiden. Nach der Geburt dauert es manchmal zwölf Monate, bis sich der Haarwuchs wieder normalisiert. Auch Frauen in den Wechseljahren haben vermehrt mit Haarausfall zu kämpfen, da die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen nachlässt und der Körper vermehrt männliche Hormone produziert.

Haarausfall am häufigsten erblich bedingt

Erblich bedingter Haarausfall ist bei Frauen die häufigste Form des Haarverlusts. Laut Statistik neigt jede zweite Frau dazu. Während sich der vererbte Haarausfall bei Männern in einer frühen Phase als «Geheimratsecken» bemerkbar macht und sich das Haar später von der Stirn Richtung Hinterkopf lichtet, dünnt das weibliche Haar entlang des Scheitels aus. Die Kopfhaut schimmert durch.

Neben medikamentöser Behandlung kann das Problem auch mit nicht-medikamentösen Maßnahmen angegangen werden, indem Frau die kahlen Stellen unter dem Resthaar, einer Kopfbedeckung oder einer Perücke versteckt. Auch eine Haartransplantation kann in einigen Fällen infrage kommen.


Zu viele ausgefallene Haare sind oft auch ein Hinweis auf falsche Ernährung. Die Haarfollikel gehören zu den teilungsaktiv­sten Zellen des menschlichen Körpers und benötigen einen enorm hohen Stoffwechselumsatz. Fehlen Vitamine, Mineralstoffe, Eiweisse, Kohlenhydrate und Fette, wird das Wachstum neuer Haare beeinträchtigt. Eine Mangelerscheinung kann auch bei übermässigem Alkoholkonsum, bei einseitiger Ernährung, bei übertriebenen Diäten und Essstörungen auftreten.


Nicht jede Form von Haarausfall gibt Anlass zu Besorgnis. Die menschliche Kopfhaut ist mit 70 000 bis 100 000 Haaren besetzt. Durchschnittlich fallen täglich 60 bis 100 Haare aus. Es handelt sich dabei um Haare am Ende der Ruhephase, die durch neue Haare ersetzt werden.


Vor allem mechanische Einflüsse (Waschen, Frottieren, Kämmen usw.) führen zum normalen Haarausfall. Dass wir jeden Tag Haare verlieren, ist also ein natürlicher Vorgang. Trotzdem sollte man sich bei Unzufriedenheit und Unsicherheit fachlich beraten lassen. Haarausfall kann in seltenen Fällen auch durch Krankheit bedingt sein.


Quelle: MTCH public 2015

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