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HDL-Spiegel beeinflusst das Infektionsrisiko

Derzeit zieht man HDL in erster Linie dazu heran, das Risiko für eine Arteriosklerose zu bestimmen. Künftig könnte ihm aber noch eine andere Bedeutung für die Gesundheit zukommen – und zwar in Hinblick auf Infektionen wie Gastroenteritiden oder Pneumonien, wie eine Studie von Christian M. Madsen vom Uniklinikum Kopenhagen und Kollegen jetzt zeigte.
Jeder Fünfte hatte zu niedrige Werte
Die Forscher werteten dazu die Daten von 97 166 bzw. 9387 Personen zweier prospektiver Bevölkerungsstudien, der Copenhagen General Population Study sowie der Copenhagen City Heart Study, aus. Als niedrig definierten sie einen HDL-Serumspiegel unter 0,8 mmol/l (31 mg/dl), als hoch einen Wert von mehr als 2,6 mmol/l (100 mg/dl). Personen mit entsprechendem HDL (21 % bzw. 8 % der Teilnehmer) wiesen im Vergleich zu denjenigen mit Werten von 2,2–2,3 mmol/l (85–95 mg/dl) ein erhöhtes Risiko für solche Infektionen auf, die eine stationäre Einweisung nach sich zogen. Bei sehr niedrigen Werten stieg die Gefahr um 75 %, bei sehr hohen um 43 %.
Infektionen verliefen häufiger tödlich
Und die Kollegen fanden nicht nur eine U-förmige Kurve bezüglich der Hospitalisierungen. Betroffene hätten den Daten zufolge zudem ein hohes Risiko, an einer Infektionskrankheit zu sterben, erklärte Mitautor Professor Dr. Børge G. Nordestgaard in einer begleitenden Pressemitteilung der Universität Kopenhagen. Ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen HDL und dem erhöhten Risko gibt, können die Experten derzeit nicht sagen. Präklinische Studien würden einen Einfluss des Lipoproteins auf das Immunsystem allerdings nahelegen.
Quelle: Madsen CM et al. Eur Heart J 2018; 39: 1181-1190
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