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Cartoon Medizin und Markt
HER2low Mammakarzinom mit Trastuzumab-Deruxtecan behandelbar

Bisher wurden HER2-gerichtete Therapien beim Mammakarzinom eingesetzt, wenn eine hohe HER2-Expression vorlag. In rund 60 % der Fälle ist diese jedoch niedriger. Von den bislang als HER2-negativ eingestuften, nicht resezierbaren oder metastasierten Tumoren erfüllen damit viele die Kriterien für eine Therapie mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd, Enhertu®), erklärte PD Dr. Ramona Erber vom Universitätsklinikum Erlangen. Besonders häufig weisen HR+ Mammakarzinome einen HER2low-Status auf. Definiert ist dieser durch einen Immunhistochemie-Status IHC 1+ oder IHC 2+, wobei im Falle von IHC 2+ eine Amplifikation von HER2 in der In-situ-Hybridisierung ausgeschlossen worden sein muss.
Therapeutisch relevant wurde der HER2low-Status durch die Ergebnisse der Phase-3-Studie DESTINY-Breast04 und die danach erfolgte Zulassung von T-DXd für Patient:innen mit endokrinresistentem, inoperablem oder metastasiertem HER2low Mammakarzinom, die zuvor bereits eine Chemotherapie in der metastasierten Situation erhalten hatten.
Vielversprechende Aussichten
Wie Prof. Dr. Andreas Hartkopf vom Universitätsklinikum Ulm berichtete, verlängerte T-DXd das progressionsfreie Überleben von Erkrankten mit metastasiertem HR+/HER2low Brustkrebs gegenüber einer Chemotherapie nach Wahl der Behandelnden um 4,7 Monate (10,1 Monate vs. 5,4 Monate; HR 0,51; 95%-KI 0,40–0,64; p < 0,0001). Auch das Gesamtüberleben war mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegenüber der Kontrolle signifikant verbessert (23,9 Monate vs. 17,5 Monate; HR 0,64; 95%-KI 0,48–0,86; p = 0,0028). Dieser klare Vorteil resultierte im Empfehlungsgrad ++ der AGO Kommission Mamma für T-DXd beim metastasierten HR+/ HER2low Brustkrebs.
Von den tripelnegativen Mammakarzinomen weist laut Prof. Hartkopf jedes dritte einen HER2low-Status auf. Auch in dieser Subgruppe führte T-DXd in der DESTINY-Breast04-Studie zu einem deutlich gegenüber einer Chemotherapie verbesserten PFS (8,5 Monate vs. 2,9 Monate; HR 0,46; 95%-KI 0,24–0,89) und OS (18,2 Monate vs. 8,3 Monate; HR 0,48; 95%-KI 0,24–0,95).
Quelle:
Symposium „Antikörper-Wirkstoff-Konjugate beim metastasierten Mammakarzinom: Innovationen und Perspektiven“ anlässlich des Senologiekongresses 2023; Veranstalter: Daiichi Sankyo/AstraZeneca
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