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HER2low Mammakarzinom mit Trastuzumab-Deruxtecan behandelbar

Friederike Klein

Eine neue Therapieoption kann das PFS und OS von Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom verbessern. Eine neue Therapieoption kann das PFS und OS von Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom verbessern. © Lars Zahner – stock.adobe.com

Trastuzumab-Deruxtecan verbessert PFS und OS von Patient:innen mit metastasiertem HER2low Mammakarzinom. Auch Erkrankte mit tripelnegativen Tumoren profitieren.

Bisher wurden HER2-gerichtete Therapien beim Mammakarzinom eingesetzt, wenn eine hohe HER2-Expression vorlag. In rund 60 % der Fälle ist diese jedoch niedriger. Von den bislang als HER2-negativ eingestuften, nicht resezierbaren oder metastasierten Tumoren erfüllen damit viele die Kriterien für eine Therapie mit Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd, Enhertu®), erklärte PD Dr. ­Ramona ­Erber vom Universitätsklinikum Erlangen. Besonders häufig weisen HR+ Mammakarzinome einen HER2low-Status auf. Definiert ist dieser durch einen Immunhistochemie-Status IHC 1+ oder IHC 2+, wobei im Falle von IHC 2+ eine Amplifikation von HER2 in der In-situ-Hybridisierung ausgeschlossen worden sein muss. 

Therapeutisch relevant wurde der HER2low-Status durch die Ergebnisse der Phase-3-Studie ­DESTINY-Breast04 und die danach erfolgte Zulassung von T-DXd für Patient:innen mit endokrinresistentem, inoperablem oder metastasiertem HER2low Mammakarzinom, die zuvor bereits eine Chemotherapie in der metastasierten Situation erhalten hatten. 

Vielversprechende Aussichten

Wie Prof. Dr. ­Andreas ­Hartkopf vom Universitätsklinikum Ulm berichtete, verlängerte T-DXd das progressionsfreie Überleben von Erkrankten mit metastasiertem HR+/HER2low Brustkrebs gegenüber einer Chemotherapie nach Wahl der Behandelnden um 4,7 Monate (10,1 Monate vs. 5,4 Monate; HR 0,51; 95%-KI 0,40–0,64; p < 0,0001). Auch das Gesamtüberleben war mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat gegenüber der Kontrolle signifikant verbessert (23,9 Monate vs. 17,5 Monate; HR 0,64; 95%-KI 0,48–0,86; p = 0,0028). Dieser klare Vorteil resultierte im Empfehlungsgrad ++ der AGO Kommission Mamma für T-DXd beim metastasierten HR+/ HER2low Brustkrebs.

Von den tripelnegativen Mammakarzinomen weist laut Prof. ­Hartkopf jedes dritte einen HER2low-Status auf. Auch in dieser Subgruppe führte T-DXd in der ­DESTINY-Breast04-Studie zu einem deutlich gegenüber einer Chemotherapie verbesserten PFS (8,5 Monate vs. 2,9 Monate; HR 0,46; 95%-KI 0,24–0,89) und OS (18,2 Monate vs. 8,3 Monate; HR 0,48; 95%-KI 0,24–0,95).

Quelle:
Symposium „Antikörper-Wirkstoff-Konjugate beim metastasierten Mammakarzinom: Innovationen und Perspektiven“ anlässlich des Senologiekongresses 2023; Veranstalter: Daiichi Sankyo/AstraZeneca 

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Eine neue Therapieoption kann das PFS und OS von Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom verbessern. Eine neue Therapieoption kann das PFS und OS von Patient:innen mit metastasiertem Mammakarzinom verbessern. © Lars Zahner – stock.adobe.com