Langzeitversorgung von Krebsüberlebenden verbessern

DKK 2024 Elisa Sophia Breuer

Dr. Woopen (links) im Interview mit Elisa Sophia Breuer (rechts). Dr. Woopen (links) im Interview mit Elisa Sophia Breuer (rechts). © MT

In Deutschland gibt es rund 3,5 Millionen Menschen, die ihre Krebserkrankung mehr als fünf Jahre überleben. Viele von ihnen leiden unter Langzeitfolgen wie Fatigue, Polyneuropathien und Schlafstörungen. Doch die wenigstens erhalten deshalb eine adäquate Nachbehandlung. Das soll sich ändern.

Durch moderne Therapeutika überleben immer mehr Menschen ihre Krebserkrankung. Was auf der einen Seite erfreulich ist, stellt das Gesundheitssystem auf der anderen Seite vor neue Herausforderungen – die Versorgung von Langzeitüberlebenden. Denn 60 % der ehemals Krebskranken leiden unter diversen physischen wie psychischen Beschwerden. Und deren Versorgung ist noch nicht zentral geregelt.

Einen Lichtblick für zumindest gynäkologische Tumoren schenkt eine Sprechstunde an der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In der Survivorship Clinic unter der Leitung von Dr. Hannah Woopen werden Frauen holistisch betreut, die fünf Jahre nach ihrer gynäkologischen Tumorerkrankung noch am Leben sind. Ein einzelnes Beratungsgespräch nimmt hierbei eine Stunde statt der üblichen 15 Minuten in Anspruch, berichtet die Onkologin im Interview. Zudem werden neben physiologischen Parametern auch Langzeitnebenwirkungen erfasst. Für jede Patientin wird im Verlauf ein individueller Survivorship Plan erstellt, der verschiedene Fachrichtungen und auch die Prävention von Symptomen sowie Zweitmalignomen enthält.

Das Projekt wird von dem Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenkassen gefördert. Ziel ist es, zu ermitteln, ob die Maßnahmen die Versorgung und Lebensqualität Betroffener verbessern können und wie ein solches oder ähnliches Angebot flächendeckend ausgerollt werden könnte. Wie Ärzt:innen die Langzeitversorgung ihrer Patient:innen bis dahin bereits verbessern können, verrät Dr. Woopen in unserem Videointerview auf dem 36. Deutschen Krebskongress in Berlin.

Quelle: Interview

Langzeitversorgung von Krebsüberlebenden verbessern

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