
Cartoon Medizin und Markt
Herzinsuffizienztherapie ist Mannschaftssport

Die Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) beschränkt sich nicht auf Klinik oder Kardiologen, sondern kann nur in enger Zusammenarbeit aller Beteiligter erfolgreich sein, so der in Bad Säckingen niedergelassene Kardiologe Dr. Lutz Sinn. Insbesondere gilt es nach Prof. Dr. Derk Frank, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Dekompensationen und Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Doch auch nach der Entlassung aus der Klinik sterben Patienten, weil die Übergabe nicht gut war, berichtete Dr. Sinn. Deshalb wünscht er sich von seinen Kollegen aus der Klinik kurze Arztbriefe mit klaren Anweisungen für die Nachbehandler.
Hausärztin Dr. Petra Sandow aus Berlin appelliert ebenfalls für eine bessere Kommunikation über die Fachrichtungen hinweg. „Der Hausarzt kann Herzinsuffizienzpatienten behandeln, aber die Therapieoptimierung muss durch einen Spezialisten erfolgen“, so Dr. Sandow. Therapeutisch kann mit den „Fantastischen Vier“ eine medikamentöse Kombinationstherapie eingesetzt werden, die die Gesamtmortalität stärker reduziert als eine Monotherapie, sagte Dr. Sinn. Er rät dazu, nicht die einzelnen Substanzklassen aufzutitrieren, sondern sie in drei Schritten innerhalb vier Wochen gemeinsam einzusetzen. Im ersten Schritt sollte mit Betablocker und SGLT2-Inhibitor gestartet werden, im zweiten und dritten Schritt folgen ARNI und Mineralokortikoid-Rezeptorantagonist.
Insbesondere der SGLT2-Inhibitor Dapagliflozin (Forxiga®) stellt eine wichtige Therapiesäule dar, da er nicht nur die Zulassung zur HFrEF*-Therapie hat, sondern darüber hinaus über eine Zulassungserweiterung der Europäischen Kommission für HFmrEF und HFpEF** verfügt.
In der DELIVER-Studie konnte für die Substanz gezeigt werden, dass auch Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion von mehr als 40 % profitieren. Zudem reduzierte der SGLT2-Hemmer in der Studie das relative Risiko für den kombinierten Endpunkt (kardiovaskulärer Tod und Verschlechterung der Herzinsuffizienz) signifikant. Auch zeigten die Ergebnisse einen schnellen Wirkeintritt und ein gutes Verträglichkeitsprofil.
* heart failure with reduced ejection fraction
** heart failure with mildly reduced / preserved ejection fraction
Quelle: Symposium „Herzinsuffizienz – Therapien im interdisziplinären Team“ anlässlich des DGK-Kongresses 2023; Veranstalter: AstraZeneca GmbH
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