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Hoffnung für Menschen mit Neurodermitis

Eingeschlossen in die zwei Phase-3-Studien ARCADIA 1 UND ARCADIA 2 waren insgesamt 1.728 Patientinnen und Patienten mit moderater bis schwerer AD ab zwölf Jahren, die auf topische Steroide unzureichend angesprochen hatten. Die Teilnehmenden erhielten randomisiert alle vier Wochen entweder 30 mg Nemolizumab subkutan (60 mg Initialdosis) oder Placebo, eine begleitende topische Therapie mit Kortikosteroiden oder topischen Calcineurininhibitoren wurde weitergeführt.
Die primären Endpunkte waren eine Erholung des Hautzustandes anhand des Investigator’s Global Assessment Scores (IGA) und die Verbesserung des Eczema Area and Severity Index (EASI) um mindestens 75 % nach Woche 16. Als sekundäre Endpunkte galten eine Verbesserung um mindestens vier Punkte bei Juckreizempfinden und Schlafqualität, die jeweils mit numerischen Skalen erfasst wurden.
Insgesamt 36 % und 38 % der mit Nemolizumab behandelten Teilnehmenden profitierten von dem IL-31-Inhibitor. In der Placebogruppe erreichten nur 25 % bzw. 26 % ein verbessertes Hautbild (IGA 0 oder 1). Ein EASI-75-Ansprechen trat bei 44 % bzw. 42 % der Patientinnen und Patienten mit Nemolizumab und bei 29 % bzw. 30 % der Placebogruppe ein.
Erhebliche Vorteile unter dem Rezeptorantagonisten wurden bei allen wichtigen sekundären Endpunkten beobachtet, von bereits in Woche eins gelindertem Juckreiz bis hin zu verbessertem Schlaf. Nach 16 Wochen berichteten 38 % bzw. 34 % der Teilnehmenden in den Nemolizumabgruppen von einer signifikant verbesserten Schlafqualität, gegenüber 20 % bzw. 16 % unter Placebo.
Behandlungsbedingte Nebenwirkungen traten in den Verum- und Placebogruppen ähnlich häufig auf. Zu schweren Begleitsymptomen kam es bei 1 % der Patientinnen und Patienten der Verumgruppen und bei max. 3 % der Placebokollektive. Die Studienautoren sehen in Nemolizumab – im Falle einer Zulassung – eine wertvolle Erweiterung aktueller Therapien.
Quelle: Silverberg JI et al. Lancet 2024; 404: 445-460; DOI: 10.1016/S0140-6736(24)01203-0
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