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Cartoon Praxismanagement
Homeoffice für MFA – eine einfache und wirtschaftliche Alternative

Seit Ende Januar sind Unternehmen verpflichtet, ihren Mitarbeitern das Arbeiten im Homeoffice anzubieten, falls es irgendwie möglich ist. Ärztliche Arbeitgeber sind diesbezüglich allerdings eher skeptisch (s. Kasten). Der Praxisalltag lebt von der Interaktion mit Patienten, folglich scheint es nicht realistisch, MFA an den heimischen Schreibtisch zu schicken. Diese Annahme ist jedoch voreilig, betont Anita Marini, stellvertretende Leiterin des Referats Medizinische Fachangestellte im Verband medizinischer Fachberufe (VmF).
Perspektive der Praxisinhaber
Technische Voraussetzungen sind schnell geschaffen
„Der Techniker hat weniger als eine halbe Stunde dafür gebraucht und außer seiner Bezahlung hat es keine Kosten verursacht“, berichtet Marini. Weitere Voraussetzungen seien lediglich die gängigen Office-Programme und eine Internetverbindung. Falls die Praxis über Laptops für Hausbesuche verfügt, könnten auch diese genutzt werden, regt sie an. Natürlich muss auch der Schutz der Patientendaten gewährleistet sein. Dies ist laut Marini recht leicht umzusetzen: Daten sollten ausschließlich auf dem Server gespeichert und Dokumente oder Rezepte nur in der Praxis gedruckt werden. Außerdem sei der PC mit Bildschirmsperre und starkem Passwort zu schützen. Dritte sollten ihn nicht einsehen können. Im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen ist eine langfristige Planung von Homeoffice-Tagen für medizinische Fachkräfte jedoch nur bedingt möglich, gibt die MFA zu bedenken: „Es kommt immer wieder vor, dass man kurzfristig eben doch in die Praxis muss, weil jemand krank ist. Da muss man flexibel sein.“ Zudem komme das Arbeiten zu Hause natürlich nur für Mitarbeiter infrage, die die entsprechenden Tätigkeiten sicher beherrschen und ihre Zeit gut einteilen können. Um die Produktivität von Mitarbeitenden im Homeoffice müssten sich Ärzte insgesamt keine Sorgen machen, meint Marini. Zum einen seien die Ergebnisse zwischendurch kontrollierbar, weil sie in der Praxis gedruckt würden. Zum anderen bestehe über den Messenger der Verwaltungssoftware ständiger Kontakt zu den Kollegen. „Es gibt immer wieder kurzen organisatorischen Klärungsbedarf. Es würde auffallen, wenn länger keine Antwort kommt.“Tätigkeiten definieren und im Nachhinein kontrollieren
Falls ein Arbeitgeber sich trotzdem unwohl fühlt, könne er „Aufgabenpakete packen“, empfiehlt Marini. Er definiert dabei im Vorfeld, welche Aufgaben abgearbeitet werden sollen. Im Nachhinein prüft er, ob dies erfolgt ist. Gibt es Gründe zur Unzufriedenheit, kann er mit dem Mitarbeiter darüber sprechen. Der Verband medizinischer Fachberufe steht dem Homeoffice grundsätzlich positiv gegenüber. „Vor der Coronakrise wussten wir gar nicht, was wir diesbezüglich für ein Potenzial haben“, erzählt Marini. Das Arbeiten von zu Hause sei für MFA durchaus auch über die Pandemie hinaus sinnvoll.Medical-Tribune-Bericht
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