Hormone nach der Menopause besser lokal verabreichen

Dr. Franziska Hainer

Für Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogen benötigen, ist in puncto Hochdruckrisiko demnach eine nicht-orale Verabreichung von Estradiol vorteilhaft. Für Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogen benötigen, ist in puncto Hochdruckrisiko demnach eine nicht-orale Verabreichung von Estradiol vorteilhaft. © Jo Panuwat D – stock.adobe.com

Die Hormonsubstitution in der Menopause fördert die Entwicklung von Bluthochdruck. Dabei hängt das Risiko von der Art der Verarbeichung und vom Östrogen selbst ab.

Frauen, die in der Postmenopause oral Östrogene einnehmen, entwickeln häufiger eine Hypertonie als solche, die das Hormon transdermal oder vaginal applizieren. Therapiedauer und Hormonmenge beeinflussen den Blutdruck ebenfalls: Je niedriger die Dosis und je kürzer die Einnahmedauer, desto geringer scheint das Hypertonierisiko zu sein, schreiben Dr. Cindy Kalenga von der Cumming School of Medicine der University of Calgary und ihr Team.

Analyse von Frauen mit mindestens zwei Rezepten

Aus einer Datenbank hatten die Wissenschaftler in einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie die Befunde von Frauen ≥ 45 Jahre mit mindestens zwei fortlaufenden Östrogenverordnungen analysiert. Primärer Endpunkt der Studie war die Diagnose Bluthochdruck. Die Autoren verglichen das Hypertonierisiko unter oraler Einnahme mit dem Risiko unter transdermaler, vaginaler oder intramuskulärer Anwendung.

112.240 Frauen erhielten eine isolierte Östrogentherapie. Verglichen mit transdermaler und vaginaler Applikation war die orale Östrogeneinnahme mit einem höheren Risiko für die Entwicklung eines Bluthochdrucks assoziiert (Hazard Ratio, HR 1,14 rsp. 1,19). Unter konjugierten equinen Östrogenen zeigte sich zudem ein höheres Risiko als unter Estradiol (HR 1,08), nicht aber im Vergleich mit Estron (HR 1,00). Außerdem stieg das Hypertonierisiko mit der kumulativen Östrogendosis an.

Für Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogen benötigen, ist in puncto Hochdruckrisiko demnach eine nicht-orale Verabreichung von Estradiol vorteilhaft, schlussfolgern die Autoren. Außerdem sollte die Behandlung so kurz und so niedrig dosiert wie möglich erfolgen.

Quelle: Kalenga CZ et al. Hypertension 2023; DOI: 10.1161/HYPERTENSIONAHA.122.19938.

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Für Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogen benötigen, ist in puncto Hochdruckrisiko demnach eine nicht-orale Verabreichung von Estradiol vorteilhaft. Für Frauen, die eine Hormontherapie mit Östrogen benötigen, ist in puncto Hochdruckrisiko demnach eine nicht-orale Verabreichung von Estradiol vorteilhaft. © Jo Panuwat D – stock.adobe.com