HPV-Impfschutz nach einer Dosis?

Dr. Barbara Kreuzkamp, Foto: fotolia, Adam Gregor

Junge Mädchen haben den größten Impfschutz nach nur einer Spritze mit HPV-Impfstoff. Das belgt eine Studie, eine Praxisempfehlung liegt noch nicht vor.

Reicht eine Dosis HPV-Vakzine aus, um Mädchen vor einer Infektion und damit potenziell vor einem Zervixkarzinom zu schützen? Eine große Studie sagt vorsichtig „ja“. In der Praxis sollten Sie aber vorerst bei den derzeit empfohlenen zwei Spritzen bleiben. Bei der Einführung der Impfung vor über zehn Jahren bestand das Impfschema noch aus drei Dosen. Derzeit empfiehlt die STIKO für Mädchen zwischen neun und 14 Jahren zwei HPV-16/18-Spritzen im Abstand von sechs Monaten.


Nun analysierten Epidemiologen des National Cancer Institute in Bethesda retrospektiv die Ergebnisse zweier weltweit durchgeführter Phase-III-Studien mit dem Ergebnis, dass evtl. eine Spritze einen guten HPV-Schutz bietet.1 Die Studienteilnehmerinnen waren zwischen 15 und 25 Jahre alt. Die meisten von ihnen (22 327) hatten drei Dosen erhalten, einige zwei (1185) oder eine (543). Als primärer Endpunkt diente die Rate von HPV-16/18-Neuinfektionen im Zeitraum von vier Jahren. Nach drei Impfungen lag die Ansprechrate bei 77 %, nach zwei Dosen bei 76 % und nach einer bei 86 %.


Quelle: 1 Aimée R. Kreimer et al., Lancet Oncol 2015; DOI: http://dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(15)00047-9

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