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Cartoon Medizin und Markt
Hypoglykämie-Risiko bei Typ-2-Diabetes wird weit unterschätzt

Die mangelnde Kenntnis über den Hypoglykämiestatus beruht zu einem wesentlichen Teil darauf, dass Patienten in der Sprechstunde selten über ihre Hypoglykämien reden, es sei denn, sie werden explizit von ihrem Arzt danach gefragt. Zwar liege die Rate der Hypoglykämien bei Patienten mit Typ-1-Diabetes doppelt so hoch wie bei Patienten mit Diabetes Typ 2, dennoch seien die Zahlen beim insulinbehandelten Typ-2-Diabetes beträchtlich, so Dr. Liebl. Im Rahmen einer Umfrage berichteten über 45 % dieser Patienten, mindestens ein Mal innerhalb der vergangenen vier Wochen eine Unterzuckerphase durchgemacht zu haben.
Häufige Hypoglykämien haben langfristig ungünstige Auswirkungen auf die Lebensqualität und schwere Unterzuckerungen sind mit MACE (major adverse cardiac events), neurologischen Störungen und einer erhöhten Mortalität assoziiert.
Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die insulinpflichtig werden, ist die Therapie mit einem Basalinsulin mit möglichst niedrigem Hypoglykämierisiko und geringer Variabilität zu erwägen, erklärte Dr. Marcel Kaiser, in Frankfurt niedergelassener Diabetologe. Auf der Basis aktueller Studienergebnisse könne Insulin degludec (Tresiba®) eine gute Wahl für den Beginn einer Basalinsulintherapie sein, so Dr. Kaiser.
Insulin degludec zeigte in Studien der letzten Jahre im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml eine verringerte Rate für Hypoglykämien bei Risikopatienten mit Typ-2-Diabetes. Die DEVOTE-Studie verglich die Gabe von Insulin degludec und Insulin glargin je 100 E/ml bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und bereits bestehender kardiovaskulärer Erkrankung oder mit einem erhöhten Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung.
Bei übereinstimmender Glukosekontrolle lag die Rate schwerer Hypoglykämien unter Insulin degludec im Vergleich zu Insulin glargin 100 E/ml signifikant um 40 % niedriger und die Rate schwerer nächtlicher Hypoglykämien um 53 % (jeweils p < 0,001). In einer weiteren Studie (Wysham et al. JAMA 2017) bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und einem erhöhten Risiko für Hypoglykämien zeigte sich die Rate für symptomatische Hypoglykämien über die 16-wöchige Erhaltungsphase unter Insulin degludec insgesamt um 30 % (p < 0,001) und für nächtliche symptomatische Hypoglykämien um 42 % (p < 0,001) gesenkt.
Quelle: Grünwalder Gespräch 2019 „Typ-2-Diabetes – mit weniger Angst vor Hypoglykämien in die Insulintherapie starten“; Veranstalter: Novo Nordisk
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