Imiquimod im neoadjuvanten Setting bei Lentigo maligna

Dr. Melanie Söchtig

Der topische Immunmodulator Imiquimod konnte im Rahmen einer Studie die Lentigo-maligna-Oberfläche reduzieren. Der topische Immunmodulator Imiquimod konnte im Rahmen einer Studie die Lentigo-maligna-Oberfläche reduzieren. © Alexey Novikov – stock.adobe.com

Therapie der Wahl bei Lentigo maligna ist die Exzision. Bislang besteht kein internationaler Konsens über die optimale Definition der Exzisionsränder.

Europäische Leitlinien empfehlen einen Sicherheitsabstand von 5–10 mm. Doch in manchen Fällen schafft man auch damit keine vollständige Resektion und es kommt zu einem Rezidiv. Da eine Lentigo maligna vor allem das Gesicht betrifft, sind darüber hinaus ästhetische Aspekte des operativen Eingriffes zu beachten.

Der topische Immunmodulator Imiquimod (off label) hat das Potenzial, die Größe der Läsion im Vorfeld einer Operation zu verringern und damit die erforderlichen Exzisionsränder zu verkleinern. In einer prospektiven multizentrischen Phase-3-Studie hat jetzt ein Team um Marie Daude von der Nantes Université den Nutzen von Imiquimod im neoadjuvanten Setting bei Lentigo maligna untersucht.

Die Daten von 247 Erwachsenen mit einer Läsion im Kopfbereich gingen in die Auswertung ein. Die Patienten hatten randomisiert entweder Placebo (n = 121) oder Imiquimod (n = 126) über vier Wochen erhalten. Weitere vier Wochen nach der letzten Anwendung erfolgte die Exzision mit einem Abstand von 5 mm. Das Follow-up betrug durchschnittlich 25,5 Monate in der Placebo-Gruppe und 28,8 Monate in der Imiquimod-Gruppe.

Nach vier Wochen Behandlung ging die Größe der Läsionen unter Imiquimod im Mittel von 4,6 auf 3,1 cm2 zurück, während sie unter Placebo von 3,9 auf 4,1 cm2 zunahm. Damit zeigte dieser sekundäre Endpunkt einen signifikanten Unterschied, der auch dann noch bestehen blieb, wenn verschiedene Faktoren für das Therapieansprechen berücksichtigt wurden.

Gleichzeitig zeigte sich, dass die Läsionen im Rahmen des ersten Eingriffs bei 92 % der Patienten aus der Imiquimod-Gruppe und bei 84 % der Patienten aus der Placebo-Gruppe vollständig entfernt werden konnten. Obwohl bei der Imiquimodgruppe die Resektionsfläche nicht anhand der ursprünglichen Läsion, sondern entsprechend der verkleinerten Läsion definiert wurde.

Für die Studienautoren zeigt die Studie das Imiquimod – neoadjuvant gegeben – die Lentigo-maligna-Oberfläche reduziert, ohne bei der nachfolgenden Exzision das Risiko für intraläsionale Exzisionen zu erhöhen. Somit führe es auch zu einem positiveren ästhetischen Ergebnis.

Quelle: Daude M et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; 37: 1785-1791; DOI: 10.1111/jdv.19141

Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).


Der topische Immunmodulator Imiquimod konnte im Rahmen einer Studie die Lentigo-maligna-Oberfläche reduzieren. Der topische Immunmodulator Imiquimod konnte im Rahmen einer Studie die Lentigo-maligna-Oberfläche reduzieren. © Alexey Novikov – stock.adobe.com