Heftige Lokalreaktion nach Imiquimod-Anwendung

Mit 3,75%iger Imiquimod-Creme behandelte ein 61-Jähriger seine aktinische Keratose auf der Stirn. Die entstehenden Hautveränderungen wurden zunächst als erwartungsgemäße Lokalreaktion gewertet. Als das Ekzem jedoch immer schlimmer wurde, setzten die behandelnden Ärzte die Therapie nach neun Tagen ab. Als sich der Patient in der Abteilung für Dermatologie an der Universitätsklinik Frankfurt vorstellte, wies er ein ausgeprägtes Ekzem mit einer geschwollenen Stirn auf, das mit brennenden Dysästhesien und optischer Beeinträchtigung einherging.
Gülcin Mengi setzte auf eine antientzündliche Lokaltherapie mit 2 % Fusidinsäure und 0,1 % Betamethason-Creme zwei Mal täglich. Nach zwei Tagen verringerte sich die Kruste, im Verlauf kam es zu einer narbenfreien Abheilung. Nach drei Monaten waren Ekzem und aktinische Keratose verschwunden.
Die Flächentherapie mit Imiquimod hat sich bei aktinischen Keratosen bewährt. Der Aktivator der Toll-like-Rezeptoren 7 und 8 stimuliert das Immunsystem und erhöht die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine. Kein Wunder, dass es zu entzündlichen lokalen Hautreaktionen kommt – sie sind sogar erwünscht. Selten entwickeln sich sehr starke Veränderungen bis hin zu Ulzerationen. Die gute Nachricht: Die Stärke der Lokalreaktion korreliert mit dem Ansprechen der Keratosen.
Ist die Reaktion jedoch zu heftig, sollte Imiquimod abgesetzt und der weitere Verlauf abgewartet werden. Unter Umständen reicht – wie bei dem Patienten – die vorherige Therapiedauer aus.
Quelle Text: „Ausgeprägtes Kontaktekzem topischer Imiquimod-Therapie“, Mengi G. Akt Dermatol 2017; 43: 471, © Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart
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