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Immunkombination für die Erstlinie beim Nierenzellkarzinom

Roland Müller-Waldeck

Leichten immunbedingten Nebenwirkungen lässt sich symptomatisch begegnen. Leichten immunbedingten Nebenwirkungen lässt sich symptomatisch begegnen. © iStock/Natali_Mis

Beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom bremst das Duo aus Checkpoint-Hemmer und Tyrosinkinase-Inhibitor den Krankheitsprogress ganz erheblich. Fällt die Wahl auf Avelumab kombiniert mit Axitinib, sind zudem wenig Nebenwirkungen zu erwarten.

Beim fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom können derzeit drei Immunkombinationstherapien in der Erstlinie zum Einsatz kommen, berichtete Professor Dr. Jan Roigas vom Vivantes Klinikum in Berlin-Friedrichshain.

Eine davon – der Checkpoint-Hemmer Avelumab (Bavencio) plus den Tyrosinkinase-Inhibitor Axitinib (Inlyta®) – zeichne sich durch ein besonders günstiges Nebenwirkungsprofil aus.

Die Daten aus JAVELIN Renal 101 bescheinigen dem Duo ein verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS) von 6,6 Monaten (13,8 Monate vs. 7,2 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,61; 95%-KI 0,47–0,79; p < 0,001) im Vergleich zu Sunitinib. In der Gesamtpopulation verlängerte die Kombination die Zeit bis zum Krankheitsprogress um 5,4 Monate (13,8 Monate vs. 8,4 Monate; HR 69; 95%-KI 0,56–0,84; p < 0,001).

Ab mittelschweren Toxizitäten Steroide erwägen

Auch bezüglich der Toxizität habe das geprüfte Regime den Studienergebnissen zufolge besser abgeschnitten als die anderen Kombinationen, meinte Prof. Roigas. Alles in allem sei die Avelumab-Axitinib-Behandlung vergleichsweise nebenwirkungsarm.

Leichten immunbedingten Nebenwirkungen lässt sich symptomatisch begegnen, wobei der Checkpoint-Hemmer weiter gegeben wird, erläuterte Dr. Katrin Schlack vom Universitätsklinikum Münster. Mittelschwere unerwünschte Effekte behandelt man mit oralen Kortikosteroiden.

Der PD-L1-Inhibitor wird dann pausiert. Bei schweren bis lebensbedrohlichen Immunreaktionen muss man zu intravenösen Kortikosteroiden oder gar einer immunsuppressiven Therapie greifen. Sprechen die Patienten nach fünf bis sieben Tagen nicht an, ist der Checkpoint-Hemmer abzusetzen.

Bevor Steroide eingesetzt werden, sei unbedingt zu klären, ob es sich tatsächlich um immunvermittelte Nebenwirkungen handele, mahnte die Referentin.

Eine Kolitis beispielsweise könne von beiden Kombinationspartner hervorgerufen werden. Auch müsse bei einer Prednison-Dosis oberhalb von 20 mg an die tägliche Ulkusprophylaxe gedacht werden. Um den Grad der Toxizität zu ermitteln, bevorzugt Dr. Schlack den Jenaer Toxizitätsbogen.

Quelle: Virtuelles Symposium „Avelumab und Axitinib Kombinationstherapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms: Effektives Therapiemanagement als Schlüssel zum Erfolg in der Erstlinie“ anlässlich des DGU-Kongresses 2020; Veranstalter: Merck/Pfizer

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Leichten immunbedingten Nebenwirkungen lässt sich symptomatisch begegnen. Leichten immunbedingten Nebenwirkungen lässt sich symptomatisch begegnen. © iStock/Natali_Mis