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Infliximab-Dosen müssen eventuell erhöht werden
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Einer der Gründe hierfür könnte sein, dass sich die für eine Remission erforderlichen Infliximab-Talspiegel je nach den Patientencharakteristika und dem individuellen Krankheitsbild unterscheiden. Dabei spielt möglicherweise die viszerale Fettmasse (visceral adipose tissue; VAT) eine entscheidende Rolle. Darauf deuten die Ergebnisse einer prospektiven Querschnittsstudie hin, die unter Leitung von Dr. Andres Yarur vom Cedars Sinai Medical Center in Los Angeles durchgeführt wurde.
Endpunkte waren tiefe und endoskopische Remission
Die Wissenschaftler hatten insgesamt 142 erwachsene Patienten mit CED und Infliximab-Erhaltungstherapie (5 mg/kg, alle 8 Wochen über mindestens 22 Wochen) in ihre Untersuchung aufgenommen. Sie erfassten Parameter der Körperzusammensetzung, Krankheitsaktivität, Infliximab-Talspiegel und weitere Biomarker. Die Patienten wurden anhand ihres prozentualen Bauchfettanteils in Quartilen eingeteilt. Primärer Endpunkt war die steroidfreie tiefe Remission, sekundärer Endpunkt die endoskopische Remission innerhalb von acht Wochen nach Messung des Infliximab-Spiegels.
Die Studienautoren stellten fest, dass sich die erforderlichen Infliximab-Talspiegel je nach VAT-Anteil unterschieden. So waren sowohl die steroidfreie tiefe Remission als auch die endoskopische Remission in den untersten beiden VAT-%-Quartilen mit einem Grenzwert von 3,9 µg/ml assoziiert, während in den oberen beiden VAT-%-Quartilen eine Infliximab-Taldosis von 15,3 µg/ml erforderlich war. Eine multivariate Analyse bestätigte, dass nur der prozentuale Bauchfettanteil und die Infliximab-Talspiegel unabhängig und signifikant mit einer steroidfreien tiefen Remission assoziiert waren.
Die Zielkonzentrationen von Infliximab bei Patienten mit viel viszeralem Fettgewebe können im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung höher ausfallen, schreiben Dr. Yarur und Kollegen. Klinikärzte sollten in Erwägung ziehen, höhere Wirkstoffkonzentrationen anzustreben, bevor sie Infliximab bei Non-Respondern mit einem hohen Anteil an Bauchfett absetzen.
Quelle: Yarur AJ et al. Am J Gastroenterol 2023; 118: 2005-2013; DOI: 10.14309/ajg.0000000000002330
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