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Cartoon Niederlassung und Kooperation
Internisten bilden Allgemeinärzte aus: „Ein Gewinn für alle“

Internisten, die angehende Allgemeinärzte ambulant weiterbilden, leisten einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Hausärztemangels und profitieren zugleich selbst von ihrem Engagement. Diese Erfahrung hat der in Bad Nauheim niedergelassene Internist Dr. Lutz Ehnert gemacht. „Es ist ein Gewinn für alle“, sagt Dr. Ehnert. In seinem „Ärztehaus am Park“ mit zwei hausärztlich tätigen Internisten, einem Lungenfacharzt und einer angestellten Allgemeinärztin werden schon seit etwa fünf Jahren Allgemeinmediziner weitergebildet. Möglich macht dies eine Sonderzulassung zur allgemeinärztlichen Weiterbildung, die Dr. Ehnert im Jahr 2014 bei der Landesärztekammer Hessen erworben hat. Es ist der Spaß an der Lehre, der ihn dazu bewogen hat, erzählt er.
Die Koordinierungsstelle hilft
Die Fördermittel gibt‘s von der KV und den Kassen
„Der Förderbetrag der Kostenträger je besetzter Stelle beträgt im ambulanten Bereich 2400 Euro monatlich“, erläutert Karl Roth, Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. Die KV zahlt noch einmal denselben Betrag obendrauf. Auf diese Summe haben Praxen bei einer ganztägigen Beschäftigung eines Weiterbildungsassistenten Anspruch. In der Bad Nauheimer Gemeinschaftspraxis stocken die Praxisinhaber das monatliche Bruttogehalt für ihre Ärzte in Weiterbildung sogar auf 5500 Euro auf. Bei Teilzeit-Beschäftigung fällt die Fördersumme geringer aus: 3600 Euro bei 30 Wochenarbeitsstunden und 2400 Euro bei halbtägiger Anstellung. Ähnlich sieht es in anderen KV-Regionen aus. In Rheinland-Pfalz beispielsweise kann sich der Förderbetrag in hausärztlich unterversorgten Gebieten sogar um weitere 250 bis 500 Euro erhöhen. Zudem beträgt hier die maximale Förderdauer 42 Monate. Die KV Hessen hat vergangenes Jahr 287 Ärzte in Weiterbildung (Vollzeitäquivalente) gefördert. Die maximale Förderung von 24 Monaten, die eine internistische Praxis erhalten kann, umfasst dabei sechs Monate Innere Medizin aus dem ambulanten Weiterbildungsabschnitt und 18 Monate aus dem stationären Abschnitt. Um auf den Fördertopf bei der KV zugreifen zu dürfen, müssen die Praxisinhaber nachweisen, dass sie Stellen zur allgemeinärztlichen Weiterbildung vorhalten und diese mit geeigneten Bewerbern besetzen können. Ob ein Kandidat geeignet ist, entscheiden wiederum die Landesärztekammern im Rahmen individueller Vorweg-Entscheide. „Die Tendenz ist klar steigend“, berichtet Möhrle. Der Vorweg-Entscheid beinhaltet allerdings keine inhaltliche Überprüfung der Weiterbildungsabschnitte, sondern nur, welche Zeiten der Arzt in Weiterbildung insgesamt noch ableisten muss.Kollegen organisieren sich in Weiterbildungsverbünden
Inzwischen haben sich mancherorts Kliniken und niedergelassene Fachärzte verschiedener Fachrichtungen, darunter auch zahlreiche Internisten, zu regionalen Weiterbildungsverbünden zusammengeschlossen, um die verschiedenen Abschnitte der Weiterbildung aus einer Hand anbieten zu können. Dr. Ehnert ist davon überzeugt, dass die allgemeinärztliche Weiterbildung ohne Internisten nicht funktionieren würde. Nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten (BDI) liegt der Anteil hausärztlich tätiger Internisten bei fast 30 %. Deshalb sei es gerechtfertigt, wenn Internisten in den Genuss der Förderung für die ambulante Weiterbildung in der Allgemeinmedizin kommen, sagt BDI-Geschäftsführer Tilo Radau. Zugleich merkt er aber auch kritisch an, dass der Gesetzgeber keine Weiterbildungsförderung für Internisten sowie Kinder- und Jugendärzten vorsieht, die ihren Teil zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung leisten. „Hier sehen wir Nachbesserungsbedarf“, so Radau.Falls Sie diesen Medizin Cartoon gerne für Ihr nicht-kommerzielles Projekt oder Ihre Arzt-Homepage nutzen möchten, ist dies möglich: Bitte nennen Sie hierzu jeweils als Copyright den Namen des jeweiligen Cartoonisten, sowie die „MedTriX GmbH“ als Quelle und verlinken Sie zu unserer Seite https://www.medical-tribune.de oder direkt zum Cartoon auf dieser Seite. Bei weiteren Fragen, melden Sie sich gerne bei uns (Kontakt).