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Isotretinoin auch bei Transmännern wirksam und sicher

James Choe von der Abteilung für Dermatologie am Brigham and Women’s Hospital der Harvard Medical School in Boston und sein Team untersuchten, ob Isotretinoin auch in diesen Fällen die Akne bessert und gut vertragen wird. Eingeschlossen in die retrospektive Fall-Kontroll-Studie waren 55 im Mittel 25 Jahre alte trans oder genderdiverse Personen, die eine maskulinisierende Hormontherapie erhielten und als Nebeneffekt eine Akne entwickelt hatten. Im Mittel hatten sie über sechs Monate Isotretinoin erhalten, mit einer mittleren kumulativen Dosis von 132,7 mg/kg. Bei 48 Teilnehmenden (87,3 %) kam es unter Isotretinoin zu einer Besserung und bei 26 (47,3 %) zu einer vollständigen Abheilung der Hauterscheinungen. Die aus 20 Fällen ermittelte Rezidivrate nach der Abheilung lag bei 20 %.
Die häufigsten Nebenwirkungen der Isotretinointherapie waren:
- Hauttrockenheit: 80 %
- Gelenkschmerzen: 14,5 %
- Kopfschmerzen: 10,1 %
- Ekzeme: 9,1 %
- Muskelschmerzen: je 9,1 %
Laborveränderungen wurden nur selten beobachtet.
Einschränkend geben die Autoren zu bedenken, dass mehr als 40 % der Behandelten die Isotretinointherapie vorzeitig abbrachen, was mit einem schlechteren Outcome assoziiert war. Die angegebenen Gründe variierten und beinhalteten u.a. logistische Probleme und Kosten (alle Teilnehmer kamen aus den USA), Nebenwirkungen und Bedenken wegen der Wundheilung bei geschlechtsverändernden Operationen. Trotzdem scheint Isotretinoin nach Einschätzung der Autoren ein wirksames und sicheres Therapieprinzip bei Akne unter einer Testosteronbehandlung von Transmännern und genderdiversen Personen zu sein.
Quelle: Choe J et al. JAMA Dermatol 2024; DOI: 10.1001/jamadermatol.2024.1420
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