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Cartoon Medizin und Markt
JAK-Inhibitoren sicher einsetzen

"Das größte Risiko der Betroffenen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist die nicht behandelte Inflammationsreaktion", leitete Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops, München, in das Thema ein. Unbehandelt haben beispielsweise Betroffene mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) ein jeweils vierfach erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre und maligne Erkrankungen.
Anders als vielfach missverstanden, hat die den Warnhinweisen zugrunde liegende Oral-Surveillance-Studie nicht ergeben, dass JAK-Inhibitoren dieses Risiko generell erhöhen, wie PD Dr. Philipp Sewerin von der Ruhr-Universität Bochum betonte. Wie eine Post-hoc-Analyse ergab, fand sich das im Vergleich zu TNF-Inhibitoren höhere Risiko insbesondere bei Rauchern, bei Patienten in einem Alter ab 65 Jahren sowie bei Männern, wenn sie bereits eine manifeste kardiovaskuläre Erkrankung in der Vorgeschichte aufwiesen, so Dr. Sewerin.
Der behördliche Warnhinweis, nach dem JAK-Inhibitoren nur noch dann eingesetzt werden sollen, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen verfügbar sind, gilt ausdrücklich für alle Risikopatienten, also bei einem Alter ab 65 Jahren oder Nikotinabusus oder erhöhtem kardiovaskulären Risiko oder erhöhtem Malignomrisiko.
Die Referenten betonten, dass der Warnhinweis ernst zu nehmen ist. Es handelt sich bei dem Rote-Hand-Brief jedoch nicht um eine Kontraindikation; vielmehr sind eine individuelle Nutzen-Risiko-Abschätzung und eine gemeinsame Entscheidung mit den Betroffenen besonders wichtig. Zur Unterstützung hat die DGRh eine Checkliste erarbeitet, in der die relevanten Risikofaktoren dokumentiert werden können. Beide Experten warnten davor, den Betroffenen eine wirksame Therapie aus Sorge vor Nebenwirkungen vorzuenthalten.
Quelle: Symposium „Wie geht es weiter mit den JAK-Inhibitoren?“ anlässlich des DGRh-Kongresses 2023; Veranstalter: Pfizer
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