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„Das Hauptziel bei endoskopischen Prozeduren besteht darin, ein gutes Untersuchungsergebnis bei höchstmöglicher Sicherheit der Patienten zu erreichen“ „Das Hauptziel bei endoskopischen Prozeduren besteht darin, ein gutes Untersuchungsergebnis bei höchstmöglicher Sicherheit der Patienten zu erreichen“ © fotolia/Werner

Die Sicherheit von sedierten Patienten bei gastroenterologischen Prozeduren lässt sich mit der Kapnographie im Vergleich zur Standardüberwachung erhöhen. Dies belegen Studienergebnisse, die auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten mit Sektion Endoskopie (DGVS) in Dresden vorgestellt wurden.

„Das Hauptziel bei endoskopischen Prozeduren besteht darin, ein gutes Untersuchungsergebnis bei höchstmöglicher Sicherheit der Patienten zu erreichen“, so Professor Dr. Arno J. Dormann von der Medizinischen Klinik Köln-Holweide, Kliniken der Stadt Köln, auf einem Symposium der Medtronic GmbH. Insbesondere respiratorische Komplikationen wie eine Hypoxie müssen rechtzeitig erkannt werden. Problematisch ist jedoch, dass Hypopnoe bzw. Apnoe potenziell zu einem Anstieg des CO2-Gehalts führen, lange bevor die Sauerstoffsättigung (SpO2) abfällt. Wie Professor Dr. Mireen Friedrich- Rust vom Universitätsklinikum Frankfurt/M. erläuterte, können verschiedene Faktoren die Wahrscheinlichkeit einer Hypoxie erhöhen. Dazu gehören ein hoher BMI, Hypertonie oder Herzerkrankungen.1 Das operative Risiko wird mittels der ASA-Klassifikation erfasst. Auch die verwendeten Verfahren unterscheiden sich hinsichtlich ihres Risikopotenzials. Bei der Kapnographie wird der Kohlendioxid-Gehalt der Ausatemluft (etCO2) gemessen und grafisch als Kurve dargestellt. Dadurch können Apnoe-Phasen frühzeitig erkannt und unverzüglich Interventionen eingeleitet werden. Mehrere Studien belegen den Nutzen dieser Über wachungsmethode bei endoskopischen gastroenterologischen Untersuchungen mit Sedierung.2-5

Indikationen für die Kapnographie bei gastroenterologischer Endoskopie

  • Risikopatienten, z.B. mit hohem BMI, fortgeschrittenem Alter, Schlaf-Apnoe, schweren Komorbiditäten
  • Notfallsituation
  • Risikoprozeduren, die u.a. komplex und langwierig sind bzw. eine tiefe Sedie- rung erfordern
  • PEG-Anlage

Aktuelle Daten bestätigen Nutzen der Kapnographie

So reduzierte die Kapnographie in einer randomisierten Studie (n = 760) während der Koloskopie mit Propofol- Sedierung die Hypoxierate signifi kant von 19,8 % auf 12,5 % (p = 0,008) im Vergleich zur Pulsoxymetrie. Auch schwere Hypoxien (SpO2 ≤ 85 %) traten signifikant seltener auf (3,7 % vs. 7,8 %; p = 0,018). Zudem wurde eine Hypnoe/Apnoe mit der Kapnographie in 56,7 % der Fälle erkannt, während es mit der Standardüberwachung nur 1,2 % waren.3 In einer weiteren Studie mit Propofol ± Midazolam, Ketamin (n = 533) wurden die Hypoxieraten durch den Einsatz der Kapnographie im Vergleich zur Pulsoxymetrie nahezu halbiert (18 % vs. 32 %; p < 0,001).4 Auch für die endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP) – eine komplexe Intervention, bei der man eine tiefe Sedierung benötigt – konnte u.a. eine prospektiv randomisierte Studie zeigen, dass sich die Hypoxierate mit der Kapnographie reduzierte (Tab.).5 Der Nutzen der Kapnographie bei prozeduralen endoskopischen Untersuchungen bestätigte sich zudem in einer Metaanalyse mit 13 randomisierten Studien.6

Positive Erfahrung aus der Pflege

Über erste Erfahrungen mit der Kapnographie aus pflegerischer Sicht berichtete Christian Zimmer von der zentralen Endoskopieabteilung des Universitätsklinikums Frankfurt/M. Er wies darauf hin, dass Überwachung und Sedierung teilweise auch Aufgaben des Assistenzpersonals sind, insbesondere seit Einführung der NAPS (nurse-administered propofol sedation). Nach einer Eingewöhnungsphase habe man die Vorteile der Kapnographie sehr schnell erkannt, so Zimmer. Sie erleichtere die Steuerung der Sedierungstiefe, ermögliche eine frühzeitige Detektion von Apnoen und dadurch eine frühzeitige Intervention vor Abfall der SpO2.

1. Long Y et al. PLoS One. 2012; 7 (5: e37614 
2. Beitz A et al. Am J Gastroenterol. 2012 Aug; 107 (8): 1205-1212 
3. Friedrich-Rust M et al. Endoscopy. 2014 Mar; 46 (3): 236-244 
4. Mehta PP et al. Am J Gastroenterol. 2016 Mar; 111 (3): 395-404 
5. Klare P et al. Endoscopy. 2016 Jan; 48 (1): 42-50 
6. Saunders R et al. BMJ Open. 2017 Jun 30; 7 (6): e013402

Hypoxieraten von Kapnographie und Pulsoxymetrie im Vergleich
Kapnographie*
n = 121

Standardüber- wachung(Pulsoxy metrie)
n = 177

p-Wert
Primärer Endpunkt, n (%)
Hypoxie (SpO2 < 90 %)34 (31,5 %)51 (44,4 %)0,048
Ausgewählte sekundäre Endpunkte, n (%)
Erkennung von Apnoe66 (61,1 %)6 (5,2 %)< 0,001
schwere Hypoxie (SpO2 ≤ 85 %)16 (14,8 %)30 (26,1 %)0,038
Todesfälle011

Per-Protokoll-Analyse bei Patienten mit Sedierung (Propofol/Midazolam) während einer ERCP. *Der Kapnographie-Arm wurde überwacht mittels des Capnostream® 20 und dem Smart Capnoline GuardianTM der Firma Medtronic Quelle: mod. nach Klare P et al. Endoscopy. 2016 Jan; 48 (1): 42-50.

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„Das Hauptziel bei endoskopischen Prozeduren besteht darin, ein gutes Untersuchungsergebnis bei höchstmöglicher Sicherheit der Patienten zu erreichen“ „Das Hauptziel bei endoskopischen Prozeduren besteht darin, ein gutes Untersuchungsergebnis bei höchstmöglicher Sicherheit der Patienten zu erreichen“ © fotolia/Werner