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Keine Entwarnung für Krebspatienten
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Patienten mit aktiver Krebserkrankung oder einer immun-suppressiven Therapie haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 und eine erhöhte Sterblichkeit. Weitere Faktoren steigern dieses Risiko. Dazu gehören u. a. höheres Alter, Adipositas mit BMI >30, schwere kardiovaskuläre Erkrankung, chronische Lungenerkrankung, chronische Nierenerkrankung, ein-schließlich Dialyse, Diabetes mellitus, Immunsuppression und der Status „nicht geimpft“.
„Eine hohe Infektionsrate bei Patient:innen gefährdet auch das medizinische Personal und damit die gesamte Versorgung in Krankenhäusern und Praxen“, sagt Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie und Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Würzburg.
Bei dringendem Verdacht auf COVID-19 und einem positiven Testbefund (Antigentest oder PCR-Test) sollte man bei diesen Risikopersonen deshalb frühzeitige eine gezielte Therapie einleiten.
Schwere Verläufe vermeiden
Durch die zentrale Beschaffung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit stehen aktuell zwei monoklonale Antikörper als Injektion bzw. Infusion zur Verfügung: Sotrovimab, Tixagevimab/Cilgavimab. Dazu gibt es die Virostatika in Tablettenform Molnupiravir , Nirmatrelvir/Ritonavir und Remdesivir.
Welches Arzneimittel für die jeweiligen Patienten am besten geeignet ist, muss der Arzt im Einzelfall entscheiden. Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 sollen sich bei Krankheitszeichen sofort mit ihrem behandelnden Arzt in Verbindung setzen. Prof. Einsele: „Wir sind jetzt in einer besseren Situation als zu Beginn der Pandemie, haben aber auch viel höhere Infektionsraten. Es ist weiterhin höchste Wachsamkeit zum Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion geboten. Im Falle einer Erkrankung muss sofort über eine gezielte Behandlung entschieden werden. Die zunehmend gute Prognose von Krebspatient:innen darf nicht durch COVID-19 gefährdet werden.“
Quelle: Empfehlungen der DGHO, anderer Fachgesellschaften und Selbsthilfeverbände
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