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Klimmzüge mit Sternumbruch: Rentner turnte unbeirrt weiter

Der durchtrainierte ältere Herr wies keinerlei äußere Verletzungszeichen auf, insbesondere nicht am Thorax, mit dem er bei seinem Fahrradsturz auf den Lenker aufgeprallt war. Er wurde von oben bis unten körperlich durchuntersucht und es fand sich lediglich ein Druckschmerz über dem Sternum ohne Krepitation, Instabilität oder tastbare Stufenbildung. Eine Prellung – wie der Mann selbst diagnostizierte.
Nun stellte sich die Frage nach einer Röntgenuntersuchung. Der Patient sah darin zunächst keine Notwendigkeit, da er trotz des Sturzes seinem täglichen Work-out uneingeschränkt nachgehen konnte: morgens 30 Minuten Gymnastik, dann 25 Liegestützen plus Klimmzüge und dreimal die Woche strammes Brustschwimmen. Außerdem trat er als Pianist und Sänger mit einer Jazzband auf und hatte noch am Abend zuvor seinem Publikum kräftig eingeheizt. Warum also Röntgen?
Wir einigten uns schließlich doch auf die Bildgebung und waren beide gleichermaßen überrascht. Sie zeigte eine stark dislozierte Sternumfraktur und weiter proximal eine Infraktion im Bereich des Manubriosternalgelenks. Die daraufhin angefertigte Thoraxübersichtsaufnahme sowie EKG und Echokardiographie ergaben keinen auffälligen Befund.
Dem Vorschlag des Patienten, sich an seine Reckstange zu begeben und die verkürzte Fraktur mit seinem Körpergewicht „auszuhängen“, womit die Sache für ihn erledigt gewesen wäre, konnten wir uns nicht anschließen. Stattdessen befürworteten wir eine thoraxchirurgische Vorstellung.
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