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Knochenschutz mit Extrabonus

Der monoklonale Antikörper Denosumab richtet sich gegen den Receptor Activator of Nuclear Factor kappa B Ligand (RANKL) und wirkt im Knochenstoffwechsel antiresorptiv. In jüngeren Studien zeigte sich ein Zusammenhang zwischen höheren RANKL-Spiegeln und einem gesteigerten Risiko für einen Typ-2-Diabetes. Ob Denosumab diese Gefahr senken kann, prüften Prof. Dr. Houchen Lyu vom Department of Orthopaedics am Chinese PLA General Hospital in Peking und Kollegen.
Aus einer britischen Datenbank identifizierten die Wissenschaftler Patienten, die mindestens 45 Jahre alt waren und wegen einer Osteoporose entweder Denosumab oder ein orales Bisphosphonat einnahmen. Sie fanden 4.301 Kranke, die zwischen 1995 und 2021 erstmals Denosumab erhalten hatten – entweder als Primärtherapie oder nach Umstellung von einem Bisphosphonat. Diese Denosumab-Nutzer matchten die Forscher mit 21.038 Bisphosphonat-Nutzern. In beiden Gruppen erhoben sie dann, wie viele Patienten im Verlauf an einem Typ-2-Diabetes neu erkrankten.
Über eine Nachbeobachtungszeit von bis zu fünf Jahren (durchschnittlich 2,2 Jahre) traten bei den Denosumabpatienten 5,7 neue Diabetesfälle pro 1.000 Personenjahre auf, in der Bisphosphonatgruppe waren es 8,3 Neuerkrankungen pro 1.000 Personenjahre. Das entsprach einem um knapp ein Drittel verminderten Risiko für die Stoffwechselkrankheit (Hazard Ratio, HR, 0,68).
Prädiabetiker profitierten besonders stark
Anschließend betrachteten die Forscher zwei Subgruppen, die per se ein höheres Diabetesrisiko aufweisen: Menschen mit Prädiabetes und adipöse Patienten. Es zeigte sich, dass vor allem Prädiabetiker von Denosumab (vs. Bisphosphonate) profitierten (HR 0,54). Bei den Übergewichtigen lag die Risikoreduktion mit einer HR von 0,65 auf dem Niveau der Gesamtgruppe. Denosumab könnte sich also tatsächlich positiv auf den Glukosemetabolismus auswirken, so das Fazit der Kollegen.
Quelle: Lyu et al. BMJ 2023; 381: e073435; DOI: 10.1136/bmj-2022-073435
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